Limburg-Lindenholzhausen. Mit 380 Unterschriften im Gepäck kamen die Vertreter der «Bürgerinitiative gegen die Mobilfunkanlage im Wohngebiet» zum Termin mit Bürgermeister Martin Richard (CDU) ins Rathaus und zeigten so, das sie weiter kämpfen ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Bürgerinitiative gegen Mobilfunkmast übergibt Unterschriftenliste
 
Sie überreichten Bürgermeister Martin Richard (CDU, Zweiter von links) Unterschriften von 380 besorgten Bürgern: (von links) Annien Fine, Alfred Rompel und Marion Zacherl. Foto: QuireinBild: Sie überreichten Bürgermeister Martin Richard (CDU, Zweiter von links) Unterschriften von 380 besorgten Bürgern: (von links) Annien Fine, Alfred Rompel und Marion Zacherl. Foto: Quirein
 
Seit Mitte September ist sie sichtbar, mitten auf dem Dach des ehemaligen Hotels Straube in der Frankfurter Straße in Lindenholzhausen in Richtung Niederbrechen: die Mobilfunkanlage der Firma O2 (wir berichteten). «Gefragt wurden wir nicht», sagt Alfred Rompel, Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Standort der Anlage. Das ärgert nicht nur die Anhänger der Bürgerinitiative, sondern auch zahlreiche Anwohner. 380 Anwohner haben ihren Unmut schriftlich kundgetan und sich einer Unterschriftenaktion der Initiative angeschlossen.

Strahlung ausgesetzt

Sie alle haben sich mit ihrer Unterschrift für den Abbau des Funkmastes ausgesprochen. «Wir haben nichts gegen Mobilfunk», sagt Alfred Rompel, «wohl aber gegen Masten mitten im Wohngebiet.» Jeder soll das Ausmaß seiner Bestrahlung selbst bestimmen können, heißt es auf der Homepage der Initiative. Negative gesundheitliche Auswirkungen befürchtet auch Bürgerinitativen-Sprecherin Marion Zacherl. «Man kann den Mast nicht einfach abschalten, ist der Strahlung willkürlich ausgesetzt», sagt sie. Viele Anwohner seien in Sorge und sogar ein Fall bekannt, in dem ein Bürger einen Umzug wegen des Mastes plane.

Mit ihrem Besuch im Rathaus am Mittwochabend wollten sie kein konkretes Ziel verfolgen, erklärten die Sprecher der Initiative. Sie wollten lediglich das Stadtoberhaupt informieren, dass viele Lindenholzhäuser Bürger sich mit der Initiative solidarisieren. In Zukunft solle nicht wieder ein Mast im Wohngebiet errichtet werden, heißt es von Seiten der Initiative.

«Wir bedauern sehr, dass durch Verwaltungshandeln der Stadtverwaltung mit O2 nicht erreicht werden konnte, dass der Mast nicht außerhalb des Wohngebietes errichtet werden konnte», heißt es im Anschreiben, das den 380 Unterschriften beilag. Somit sei dem Beschluss der Stadtverordentenversammlung von Juni 2002 nicht nachgekommen worden. In dem Beschluss sei festgelegt worden, dass sich der Magistrat im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür einsetze, neue Mobilfunkanlagen in Wohngebieten zu verhindern.

«Das stimmt so nicht», wehrte sich Bürgermeister Martin Richard (CDU) bei der Unterschriftenübergabe. Das Gebiet sei kein reines Wohngebiet, sondern ein Mischgebiet. Zwar hatte er bei der Unterschriftenübergabe ein offenes Ohr für die Sorgen und Bedenken der Funkmast-Gegner, erklärte aber gleichzeitig, dass er an der Situation nichts ändern könne. «Wir können den Mast jetzt nicht beseitigen», sagte er.

Unbeantwortete Briefe


Ein Grund für die Machtlosigkeit ist, dass keine Genehmigung für diese Installation nötig ist. Der Hauseigentümer allein entscheidet, ob auf seinem Dach ein Mast errichtet wird oder nicht. Die Hände seien den Gegnern also rechtlich gebunden. «Das ist uns bekannt», sagt Bürgerinitiativen-Sprecherin Marion Zacherl. Gespräche mit dem Hauseigentümer waren allerdings erfolglos, Briefe blieben unbeantwortet.

Bürgermeister Richard versprach, die Unterschriften an die Erste Stadträtin Babette Täpper (CDU) weiterzuleiten, die mit dem Fall vertraut sei.

Ob der Mast schon in Betrieb ist oder nicht, wissen die Sprecher der Initiative nicht. Sie werden jedenfalls weiter kämpfen und die Unterschriften auch an die O-2-Verwaltung in München schicken. qui
 
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