Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen  Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter  Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Die Stadt Limburg bringt die Abwassertechnik in Lindenholzhausen auf den neuesten Stand. Allein den Bau eines Pumpwerks und eines Pufferbeckens «Am Sauerborn» lässt sie sich 260 000 Euro kosten ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Neues Pumpwerk und Pufferbecken in Lindenholzhausen

Direkt neben dem „Holgraben“ hebt der Bagger ein neues Pufferbecken aus, das bei starkem Regen die in den Bach strömende Wassermenge verringern soll. Foto: Koenig
Bild: Direkt neben dem „Holgraben“ hebt der Bagger ein neues Pufferbecken aus, das bei starkem Regen die in den Bach strömende Wassermenge verringern soll. Foto: Koenig

Besucher des «Sauerborn»-Brunnens werden es vermutlich schon bemerkt haben. Gegenüber der Anlage des Geflügelzuchtvereins, direkt neben dem «Holzgraben», entsteht ein neues Pufferbecken für Regen- und Mischwasser. Zusammen mit Fachleuten der Stadt und Vertretern der Baufirmen stellte Bürgermeister Martin Richard (CDU) das Projekt vor. Ein neues Pumpwerk und ein unterirdischer Stauraum seien bereits fertiggestellt, sagte Alfred Talaska, Leiter der Abteilung für Kanalbau der Stadt Limburg.

Regenüberlauf

Die alte Anlage habe nicht mehr dem neusten Stand der Technik entsprochen, sagte Talaska. Dem neuen Pumpwerk vorgeschaltet sei ein unterirdischer Stauraum mit einer Größe von 80 Kubikmetern. Dieser verfüge über einen Regenüberlauf mit einem Schmutzfilter. Wenn zum Beispiel bei Regen große Wassermengen durch die Kanalisation fließen, solle das Mischwasser, eine Mischung aus Regenwasser und Schmutz, über den Regenüberlauf in das neue Pufferbecken fließen.

Das Wasser komme in Zukunft von Teilen der Mensfelder Straße, dem noch zu erschließenden alten Sportplatz und aus einem angrenzenden Industriegebiet, sagte Talaska. In manchen der angeschlossenen Gebiete gebe es schon eine Trennung von Schmutz- und Regenwasser. Reines Regenwasser werde dann direkt in das Pufferbecken geleitet. Dieses gebe das Wasser dann schrittweise in den angrenzenden Bachlauf des «Holzgrabens» ab. Denn in der Vergangenheit habe sich dieser wegen der großen Wassermengen bis zu drei Meter tief eingegraben, sagte Alfred Talaska. Daher habe man die Sohle des Bachs an der Baustelle wieder anheben müssen.

PE-Folie

Warum das Becken mit Polyethylen-Folie ausgekleidet werde, fragte einer der Anwesenden. Die Gefahr, dass die Folie beschädigt und die nächste Sanierung schon programmiert werde, sei doch sehr groß. Die Auskleidung mit PE-Folie sei hessenweit Praxis, antworteten die Experten. Denn das Wasser im Becken solle dort ja nicht einfach versickern. «Man geht davon aus, dass es zum Beispiel noch Schmutz vom Straßenbelag enthält», erklärte Alfred Talaska. In Rheinland-Pfalz beschreite man andere Wege und setzte stärker auf Versickerungstechniken, wobei man sich aber auch dort an einschlägige Richtlinien zur Sauberkeit der Gewässer halten müsse.

Früher habe man sich vor allem Gedanken über die Kanalisation gemacht. Heute spiele auch die Frage der Einleitung in Gewässer eine große Rolle bei der Planung. Dies sei eine Konsequenz der Europäischen Wasserrahmen-Richtlinie aus dem Jahr 2000, die sich nun mit einer gewissen Verzögerung nun auch in der Praxis durchsetzen, ergänzte Diplomingenieur Martin Schmidt-Bregas von der gleichnamigen Ingenieursgesellschaft. Die verwendete PE-Folie bestehe aus speziellen Material, außerdem werde sie noch von einer Erdschicht geschützt, sagte Talaska.

Zusätzlich verlege man PVC-Rohe unter der Folie, damit seitlich einsickerndes Wasser abfließen könne, ohne die Folie zu beschädigen. Er gehe daher davon aus, dass das Bauwerk zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre so bestehen bleiben könne. koe koe