Limburg-Lindenholzhausen. Vor den Bürgermeister-, Europa- und Europawahlen sieht sich die SPD Limburg-Weilburg gut gerüstet. Der Unterbezirk diskutierte in Lindenholzhausen ...

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Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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In 72 Stunden haben die Jugendlichen viel geleistet – und nun gefeiert

Genossen wollen Chancengleichheit

... Wütend auf die heimische CDU zeigte sich die SPD Limburg-Weilburg beim Unterbezirksparteitag im Dorfgemeinschaftshaus in Lindenholzhausen. «Das ist so, als wenn ein Brandstifter Feuerwehr spielt», sagte die frühere Landtagsabgeordnete Hildegard Pfaff. Sie ärgerte sich darüber, dass die CDU sich nun als Retter der Grundschulen aufspielen wolle. Dabei sei es doch deren eigene Landesregierung, die die Schulen beispielsweise durch das Heraufsetzen der Mindestklassenstärken überhaupt erst in Not gebracht habe.

Der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, Dr. Frank Schmidt, stellte klar, dass seine Partei sich selbstverständlich ebenfalls für den Erhalt aller Grundschulen ausspreche. Jedoch dürfe die Unterstützung kleiner Schulen nicht dazu führen, dass dadurch andere Einrichtungen benachteiligt würden. Chancengleichheit für alle Kinder müsse gewährleistet werden, und die fange schon in den Kindergärten an. Viele Kinder hätten heute bei der Einschulung bereits Sprach- und Wahrnehmungsstörungen oder Haltungsschäden.

Kindergartenbeiträge abschaffen

Der scheidende Bundestagsabgeordnete regte deshalb an, Kindergartenbeiträge komplett abzuschaffen. Schmidt hofft auch, dass die heimische SPD auch nach seinem Wechsel auf den Löhnberger Rathausstuhl wieder mit mindestens einem Abgeordneten in Berlin vertreten sein wird. Denn durch Mittel aus Berlin sei hier die letzten Jahre viel erreicht worden. Als bestes Beispiel nannte der Politiker den vierspurigen Ausbau der B 49.

Die Tatsache, dass im Vorjahr 88 Personen bei nur 30 Eintritten die SPD verließen und die Mitgliederzahl im Landkreis zudem durch 43 Todesfälle auf 1802 sank, bestätigt die Worte des Unterbezirksvorsitzenden Wolfgang Erk, der von «keiner leichten Zeit» für die SPD sprach. Mittlerweile spreche die SPD in Hessen aber wieder mit einer Stimme, so dass zu hoffen sei, dass die Wahlergebnisse schon dieses Jahr wieder deutlich besser würden. Denn die Menschen merkten, dass mit der CDU/FDP-Landesregierung ein Stillstand eingetreten sei. Vor allem dürfe es nicht sein, dass die Kommunen immer stärker finanziell an den Rand gedrängt würden, «nur weil die oben auf Kosten anderer glänzen wollen».

Um die nächste Landtagswahl gewinnen zu können, brauche die SPD ein starkes Fundament, also Erfolge bei der Kommunalwahl übernächstes Jahr, sagte UB-Chef. Pfaff lobte die gute Mischung aus erfahrenen Leuten wie Schmidt oder Erk und starken Newcomern wie Rompf oder Eckert im Unterbezirk.

«Limburg kann mehr» als Martin Richard

Auch Schmidt ist sich sicher, dass die SPD die Wende nur schaffe, wenn sie in allen Kommunen Flagge zeige. Limburgs Ortsvereinsvorsitzender Peter Rompf meinte, dass die SPD es derzeit nicht einfach habe, weil sie nach den Rückzug von Hildegard Pfaff und Frank Schmidt vorläufig keinen Abgeordneten mehr stelle. Aber jetzt heiße die Devise erst recht, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Martin Rabanus sei für den Kreis Limburg ein guter Kandidat für den Bundestag. Rabanus gab den Ball nach Limburg zurück und sagte, er sei guter Dinge, dass Marius Hahn für die SPD die Bürgermeisterwahl in der Kreisstadt gewinnen werde. Die Menschen hier hätten genug vom unter CDU-Amtsinhaber Richard produzierten Stillstand. «Limburg kann mehr» sei folglich der richtige Werbspruch, so Rabanus.

Der Bundestagskandidat riet den Bürgern, am 27. September für eine gerechtere Gesellschaft die SPD zu wählen. Denn Fehlentwicklungen oben wie die Wirtschaftskrise spüre jeder auch vor Ort. Es gebe beispielsweise in Dutzenden von Limburg-Weilburger Firmen bereits Kurzarbeit. Und natürlich müssten die Betroffenen Angst um ihre Arbeitsplatz haben. Der Kandidat für den Oberlahn-Kreis, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, glaubt, die Oberbürgermeisterwahl in Bad Homburg, wo die CDU-Amtsinhaberin vorletzten Sonntag abgewählt worden sei, habe gezeigt, dass man auch in scheinbaren Hochburgen anderer Wahlen siegreich gestalten könne. In der großen Koalition habe die SPD in den vergangenen Jahren viele CDU-Fehler korrigieren können. Im Herbst sei es aber besser, gleicht Frank-Walter Steinmeier zum Kanzler zu wählen. In schweren Zeiten sollten sich die Wähler daran erinnern, dass das Soziale nach wie vor das Markenzeichen der SPD sei. rok