vom 14.07.2007

Limburg-Lindenholzhausen. „Zum Jubiläum musste etwas Besonderes her“, sagte Vorsitzender Alfred Rompel. Denn die KAB (Katholische Arbeitnehmer-Bewegung), Ortsverein Lindenholzhausen, feiert in den kommenden Wochen ihr 100-jähriges Bestehen. Und bevor die Feierlichkeiten am 23. September mit der Jubiläumsfeier im Pfarrzentrum von Lindenholzhausen beginnen, wurde am Donnerstag schon einmal Richtfest für einen Bildstock in einem Waldweg in unmittelbarer Nähe des Sauerborns gefeiert.

Copyright: NNPDer Bildstock, den viele fleißige KAB-Mitglieder und weitere Helfer in mühevoller Arbeit hergerichtet haben, ist Bischof Wilhelm Emanuel Ketteler gewidmet. Bischof Ketteler hatte sich im 19. Jahrhundert vor allem für die Rechte der Arbeiterschaft eingesetzt, hatte frühzeitig die Bedeutung der sozialen Fragen erkannt und gab den Anstoß zur Gründung von Arbeitervereinen.

 Bevor nun eine Grundsteinplatte am Bildstock gesetzt wurde, dankte Vorsitzender Rompel den vielen Menschen, die bei der Errichtung des Bildstocks beteiligt waren: Werner Diekmann, Alfred Hilfrich, Peter Licht, Josef Löw, Hans-Werner Maximini, Josef Otto, Albert Rompel, Alfred Rompel, Heinz Schmitt, Egon Löw, Bernhard Rompel, Helmut Schmitt, Lothar Rompel, Peter Darge, Wolfgang Bendel, Marco Gibitz, Thomas Kramm, Marianne Rompel und Elisabeth Löw. Ein besonderer Dank ging auch an die Nicht-Mitglieder der KAB, die bei der Errichtung des Bildstocks mitgearbeitet haben.

Hinter den Grundstein wurde auch eine Dokumenten-Rolle aus Kupfer eingelegt mit einer aktuellen Mitgliederliste der KAB Lindenholzhausen, einer Ausgabe der „Nassauischen Neuen Presse“ und der Kirchenzeitung „Sonntag“ sowie dem Mitgliedermagazin der KAB Deutschland, „Impuls“ wie auch einige Kupfermünzen in Form von Cent-Stücken.

Die Feierlichkeiten der Lindenholzhäuser KAB, die zur Zeit mehr als 200 Mitglieder hat und vom Diözesanverband schon als „werbeintensivster Verein im Bistum Limburg“ geehrt wurde, werden am 15. August, also an Maria Himmelfahrt, fortgesetzt. Dann wird der Bildstock zu Ehren von Bischof Ketteler feierlich eingeweiht. Am 23. September folgt die Jubiläumsfeier „100 Jahre KAB Lindenholzhausen“ im Pfarrzentrum und am 25. November dieses Jahres findet der KAB-Bezirkstag in Lindenholzhausen statt. Professor Ernst Leuninger hat übrigens eine 100-seitige Chronik der KAB Lindenholzhausen erstellt. Sie befindet sich derzeit mit einer Auflage von 500 Exemplaren im Druck und wird rechtzeitig zur Jubiläumsfeier vorliegen.

Vorsitzender Rompel gab auch einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins, der regelmäßig gemeinsame Wanderungen, Fahrradtouren und weitere Unternehmungen veranstaltet. Unter Pfarrer Josef Mono war der katholische Arbeiterverein als Vorgänger der KAB im Februar 1907 in der Pfarrei St. Jakobus Lindenholzhausen gegründet worden. Schon 1910 zählte der Verein 56 Mitglieder und richtete 13 Veranstaltungen aus. In den 20er Jahren blühte die Vereinstätigkeit unter Pfarrer und Präses Johannes Schermuly auf. 1933 musste der Verein mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die Arbeitsfront eingegliedert werden. Die Vereinstätigkeit wurde zunächst erschwert, später sogar ganz untersagt.

Ein neues Blatt der Vereinsgeschichte wurde am 26. Oktober 1947 aufgeschlagen, als sich 80 Interessenten wiederfanden. Einen Markstein setzten die Mitglieder mit der Pfarrgemeinde in der Errichtung eines Wegkreuzes in der Bahnhofstraße, die Pflege der Anlage blieb über Jahrzehnte Aufgabe der Mitglieder. Durch gezielte Mitgliederwerbung stieg die Mitgliederzahl von 46 (1977) auf heute mehr als 200, zu denen auch evangelische Christen gehören. Die KAB Lindenholzhausen ist fester Bestandteil der katholischen Kirchengemeinde und räumt neben religiösen Themen auch besonders Fragen der Arbeits- und Sozialpolitik einen breiten Raum ein. (bra)