Limburg-Lindenholzhausen. In einem gelungenen Jubiläums-Konzert präsentierte der Frauenchor «Cäcilia» nicht nur sein eigenes, hochkarätiges Können, sondern feierte im ausverkauften Bürgerhaus auch mit Gästen, die zu den musikalischen Überfliegern zählen ...

Hinweis:
Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
.

Der Frauenchor der „Cäcilia“ feierte mit Gästen seinen 25. Geburtstag

Von Anken Bohnhorst-Vollmer

Auch wenn mit 25 Jahren die erste Sturm-und-Drang-Welle allmählich abebbt, erscheint das Kräftereservoir noch immer unendlich. Beim 1984 gegründeten Frauenchor «Cäcilia» Lindenholzhausen ist das auch so. Jede der rund 40 Sängerinnen strotzt hier vor musikalischer Präsenz und Konzentration und fügt sich ein in ein bemerkenswert homogenes Ensemble, das bei seinem Jubiläumskonzert von einem kleinen, feinen Orchester begleitet wurde. Die Gesamtleitung hat der mit energischer Freundlichkeit dirigierende Matthias Schmidt. Wer so diszipliniert ist und sich dabei die Jugendlichkeit bewahrt hat, der darf sich auch mit einem besonders reizvollen Geburtstagsprogramm belohnen.

Als Auftakt hatten sich die Cäcilia-Frauen für drei Stücke aus «Songs of Sanctuary» des Waliser Komponisten Karl Jenkins entschieden. Das ist Musik, bei der Chor und Orchester zu einem harmonischen Ethno-Klangerlebnis verschmelzen und den Zuhörer sanft und gefühlvoll in ein Land der Phantasie singen. Die Sprache dieser Lieder ist, auch wenn manche Worte lateinisch klingen, erdacht. Denn im Vordergrund steht nicht das Wort, sondern das traumhafte Zusammenwirken von Stimmen und Instrumenten.

«Cäcilia» und Orchester gelang das ganz fabelhaft. Bereits beim ersten Stück, dem von Enya bekannten und durch die Werbung für eine amerikanische Fluggesellschaft populär gewordenen «Adiemus», verzauberten die Sänger und Musiker ihr Publikum. Wie gleichmäßige Wellen breitete sich diese Musik im Bürgerhaus aus und erfasste und berührte jeden. Und auf der Bühne wogten die Frauen zu ihrem Gesang in einer zarten Choreografie.

Musikalische Glückwünsche

Dass die Damen der «Cäcilia» Lindenholzhausen aber auch Feuer haben, zeigten sie mit einer fetzigen Interpretation von «Let’s jam». Erneut zeigten die Sängerinnen um Matthias Schmidt wie viel Freude sie an ihrer Musik haben. Diese Freude zeigte sich auch im Percussion-Solo des Schlagzeugers Juan Roos, der so virtuos improvisierte, dass seine Combo-Kollegen Henning Pauly (Bass) und Marcus Gemeinder (Piano), die ebenfalls «mitjammten», ein wenig untergingen.

Ehrengäste fehlten bei dieser Gaburtstagsfeier ebenfalls nicht. Das sehr spritzige A-capella-Ensemble «Cannibale Vocale» aus dem südlichen Westerwald war gekommen, um musikalisch zu gratulieren. Diese Großversion der Comedian-Harmonists ist immer wieder erlebenswert. «Draußen nur Kännchen» heißt das aktuelle Programm der Männer um Dirigent Matthias Labonte, in dem «Guck mal, die schönen Leute» ebenso besungen werden wie Einbauküchen oder Abschiedsszenen. Mit ihren Solisten Holger Bast, Thilo Daubach und Andreas Görg kann dieser Chor alles singen und auch das Publikum zum Mitschnipsen und -klatschen animieren. Artig bedankten sich die Sänger für die Einladung mit einem weichen «Only you», das sie den Cäcilia-Damen widmeten.

Einen besonderen Glanzpunkt setzten in diesem Konzert die etwa 30 farbigen Männer der «Pretoria Serenaders». Dieses musikalische Geschenk war nicht nur anrührend, sondern wies in herrlicher Harmonie zurück zum Konzertauftakt, bei dem die Cäcilia-Frauen bereits Karl Jenkins Land der Phantasie besungen hatten.

Der Frauenchor der Cäcilia unter der Leitung von Matthias Schmidt versprühte bei seinen Vorträgen viel Freude an der Musik. Foto: Bohnhorst-VollmerDer Frauenchor der Cäcilia unter der Leitung von Matthias Schmidt versprühte bei seinen Vorträgen viel Freude an der Musik. Foto: Bohnhorst-Vollmer

[Hier] finden Sie Bilder von diesem Abend.