Limburg-Eschhofen. Drei Brände in zwei Wochen – zu dieser ungewöhnlichen Häufung kam es vor kurzem in Eschhofen. Ortsvorsteher Daniel Stenger und der Limburger Stadtbrandinspektor René Jung sprachen mit der NNP über die bisherigen Erkenntnisse ...
Bild: Dieses Haus in der Bahnhofstraße brannte Ende Oktober - Foto: Johannes Koenig
Kein Verdacht auf Brandstiftung Eschhofen: Drei Brände in zwei Wochen verunsichern die Bürger
Von JOHANNES KOENIG
„Ein gewisses Unwohlsein gibt es hier im Dorf schon“, räumt der Eschhöfer Ortsvorsteher Daniel Stenger (SPD) ein. Denn drei Mal hatte es innerhalb von zwei Wochen in Eschhofen gebrannt. Eine Häufung, die zu Spekulationen über die Brandursachen geführt hat. „Einen Brandstifter können wir gar nicht brauchen“, betont der Ortsvorsteher. Bisher wisse er aber nichts über die Brandursachen. Das sei Sache der Feuerwehr.
Völlig unterschiedlich
„Alle drei Brände sind völlig unterschiedlich“, stellt der Limburger Stadtbrandinspektor René Jung klar. So war der erste Brand Ende Oktober ein Dachstuhlbrand. Das Feuer ging vom Dach eines Rohbaus aus und griff auf ein Zweifamilienhaus in der Bahnhofstraße über. Es entstand ein Sachschaden von rund 250 000 Euro. Die Bewohner konnten sich rechtzeitig nach draußen retten, während Nachbarn die Feuerwehr alarmierten. Die Einsatzfahrzeuge mussten am Eschhöfer Bahnübergang aber erst einen durchfahrenden Zug abwarten.
„Die Verzögerung an der Schranke betrug etwa zwei Minuten. Die vorgeschriebene Frist von zehn Minuten nach der Alarmierung wurde unterschritten“, betont der Stadtbrandinspektor. Den durch den kräftigen Wind geförderten Funkenflug hatten die Einsatzkräfte im Griff. „Die Windrichtung war günstig, so dass wir uns im Wesentlichen nur um eine Hausseite kümmern mussten.“ Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Eschhofen, der Kernstadt und Lindenholzhausen. Für die Nachlöscharbeiten kam noch die Ahlbacher Wehr dazu. „Das lag an der hohen Zahl von Atemschutzgeräteträgern in Ahlbach“, erklärt René Jung, warum noch eine weitere Limburger Wehr hinzugezogen wurde.
Die Betroffenen kamen nach dem Brand in einem leerstehenden Haus unter, das ihnen ein Dorfbewohner zur Verfügung stellte. „Die persönliche Hilfsbereitschaft hier im Dorf ist groß“, erklärt Daniel Stenger. So wurde unter anderem beim St. Martinsumzug öffentlich für sie gesammelt. „Dazu kamen außerdem noch mehrere persönliche Zuwendungen von privater Seite.“
Defekte Elektrik
Das zweite Feuer brach knapp zwei Wochen später ebenfalls in der Eschhöfer Bahnhofsstraße aus. Betroffen war diesmal ein Einfamilienhaus. „Brandursache war ein Elektroverteiler“, sagt René Jung. Da der im Flur lag, waren zwei Stockwerke betroffen. Der Hausbesitzer war durch Brandgeruch selbst auf das Feuer aufmerksam geworden und alarmierte die Feuerwehr. Anschließend verließ er zusammen mit seinem Sohn das Haus. „Das Feuer hatten wir schnell im Griff“, erzählt Jung, der selbst bei dem Einsatz dabei war. An der Löschaktion beteiligt waren wieder die Feuerwehren aus Eschhofen, der Kernstadt und Lindenholzhausen. „Die Zusammenarbeit war top, da gibt’s gar nichts dran auszusetzen“, betont der Experte. Wegen der Rauch- und Rußentwicklung sowie der defekten Elektrik ist das Haus dennoch unbewohnbar. Der Schaden am Gebäude beträgt laut Polizeischätzung rund 150 000 Euro.
Der dritte und bisher letzte Brand fand wenige Tage später in unmittelbarer Nähe der Bahnhofsstraße statt. Betroffen war der Hof Kalteier am Ortsausgang. Dort brannten unter anderem ein Hasenstall und eine Vogelvoliere. Beide waren leer. Das Feuer griff noch auf einen benachbarten Pferdestall sowie auf ein Fahrzeug des Schaustellerbetriebs über, der auf dem Hof beheimatet ist. Das im Stall untergebrachte Pferd konnte der Besitzer rechtzeitig retten. Eine Steinmauer auf dem Gelände verlangsamte die Ausbreitung des Feuers. Nachalarmiert wurden die Feuerwehren von Lindenholzhausen, Ahlbach und Dehrn. So dass zusammen mit dem Roten Kreuz und der Polizei knapp 90 Helfer im Einsatz waren.
Keine neuen Erkenntnisse
Mit Ausnahme der defekten Elektrik stehen die Brandursachen noch nicht fest. „Es gibt keine neuen Erkenntnisse“, bestätigt René Jung. „Sollte es sich in einem der Fälle um Brandstiftung handeln, dann ändert sich natürlich alles“, betont Ortsvorsteher Daniel Stenger. Dann sei die erhöhte Wachsamkeit aller Anwohner gefordert.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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