Limburg. Nachdem feststeht, dass auf dem Neumarkt in Limburg nicht mehr geparkt werden darf, rücken nun die Pläne in den Vordergrund, wie Limburgs größter Platz gestaltet werden soll ...
Bild: Autofrei nach Ansicht vieler Limburger viel schöner: Der Neumarkt. So soll es bleiben - Foto: Anette in Concas
Planspiele beginnen
Von STEFAN DICKMANN
Zwölf Platanen, wenige Sitzbänke, ein paar Fahrradständer, ein Brunnen, ein Kiosk, ein Imbiss-Stand und verwaiste Parkplätze – so präsentiert sich derzeit der Neumarkt in Limburg. In der Stadt wurde lange darüber diskutiert, ob der Platz Parkplätze braucht oder nicht. Nach dem gescheiterten Bürgerentscheid steht fest: Die Parkplätze fallen dauerhaft weg. Konsens ist, dass der Platz attraktiver gestaltet werden muss, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Bislang liegen vier Vorschläge vor – von der CDU, den Grünen, der FDP und dem City Ring. Noch vor der politischen Sommerpause will die Verwaltung eigene Pläne vorstellen.
Ideen der CDU
So stellt sich die CDU-Fraktion einen neuen Neumarkt vor:
- Vier unterschiedlich gestaltete Gärten, als Stein-, Wasser-, Blumen- und Gräsergarten. In jedem Garten stehen Stelen, die auf die Stadtteile hinweisen und darüber informieren, ob in Lindenholzhausen ein Chorkonzert ansteht oder in Dietkirchen Kirmes gefeiert wird.
- Das Kiosk und der Imbiss in Höhe der Fußgängerzone sollen neu gebaut werden; sie bilden eine Art Eingangstor auf den Neumarkt.
- Zwischen den Gebäuden endet ein schmaler Wasserlauf, der quer über den Platz geht. In der Mitte stellt sich die CDU eine Sitzmulde vor. Überhaupt soll es deutlich mehr Sitzmöglichkeiten geben.
- Ein neues Beleuchtungskonzept – unterhalb der Sitzflächen an den Gärten. Die Platanen sollen in Sommernächten angestrahlt werden.
- Der „neue“ Neumarkt soll nach den Vorschlägen der CDU auf jeden Fall neu gepflastert werden – und zwar mit den Steinen, die schon in der Fußgängerzone verlegt worden sind, um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten.
Ideen der Grünen
So stellt sich die Grünen-Fraktion einen neuen Neumarkt vor:
- Es gibt drei Zonen.
- Die äußere Zone ist für die Anlieferer, Rettungswagen oder Anfahrten an die Praxen als Umfahrt konzipiert.
- Die mittlere Zone, auf der bis vor wenigen Tagen noch geparkt wurde, soll mit mobilen Sitzmöglichkeiten versehen werden, damit die Menschen dort verweilen können.
- Zwischen den Bäumen könnte eine textile Bespannung ähnlich wie beim Künstler Christo den Raum optisch einfassen. Die Grünen stellen sich eine wassergebundene Decke vor.
- In der inneren Zone soll eine abgesenkte Fläche entstehen mit Stufen zur mittleren Zone. In diesem inneren Bereich wären nach Auffassung der Grünen Spielmöglichkeiten sinnvoll, ein Bouleplatz in den Sommermonaten oder beispielsweise eine Eisfläche im Winter.
- Die Toilettenanlage und der Imbiss am jetzigen Standort sollen wegfallen. Der Imbiss-Stand könnte auf dem Platz neu gebaut werden und für die Gastronomie sorgen. Eine barrierefreie Toilettenanlage soll dort errichtet werden, wo sich die Schrankenanlage befindet.
Konzept der FDP
Ein anderes Konzept verfolgt die FDP, und zwar einen Neumarkt mit Tiefgarage, mit einer einzigen Ebene und 100 Stellplätzen.
- Die Zu- und Abfahrt zur Tiefgarage würde von der Graupfortstraße aus erfolgen.
- Bei einer Tiefgarage müssten die Platanen weichen. Dafür sollen neue Bäume gepflanzt werden – insgesamt zwölf kleinere Bäume, jeweils drei an den vier Ecken des Platzes.
- Zwei Glasbauten in der Mitte des Platzes führen über eine Treppe und einen Aufzug in die Tiefgarage und bieten zudem Platz für einen Imbiss und ein Kiosk.
- In einem fünf Meter breiten Streifen an den Gebäuden soll das gleiche beigefarbene Pflaster verwendet werden wie in der Fußgängerzone.
- Der Georgsbrunnen soll an den höchsten Punkt des Neumarkts Richtung Bahnhof verlegt werden, und von dort ein Wasserspiel mit mehreren Fontänen speisen.
- In der Mitte soll der neue Neumarkt mit drei andersfarbigen Steinen gepflastert werden. Anstelle von Laternen soll der Neumarkt beleuchtet werden, durch ein Lichtband entlang des Wasserlaufs und durch Leuchten im Boden, jeweils fünf Meter von den Häusern entfernt.
Konzept des CityRings
So stellt sich der City Ring den Neumarkt vor:
- Eine gusseiserne Überdachung, die sich zwischen den Platanen einfügt. Die Konstruktion soll so ausfallen, dass die Sichtachse zwischen Bahnhof und Kornmarkt erhalten bleibt.
- Die Überdachung soll viele neue Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten bieten: beispielsweise für Wasserspiele und Sitzbänke, Spielgeräte und Raum für Kunst und Musik.
- Aus statischen Gründen wird es unter den Kupferdächern vereinzelt Wände geben, die, mit Moos begrünt, die Luftqualität verbessern sollen.
- Der Georgsbrunnen sowie die beiden Pavillons auf der anderen Seite des Platzes bleiben außerhalb des Dachs.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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