Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg-Lindenholzhausen. Ein Wechsel an der Spitze der Bläsergruppe des Jagdklubs Limburg sorgt in den Reihen der Jägerschaft für Misstöne: Nicht alle waren einverstanden damit, dass Thomas Muth den Unterricht der Bläser übernimmt ...

VON ANETTE IN CONCAS

Gewöhnlich sorgt Musik für Harmonie. Beim Jagdklub Limburg war das an diesem Abend anders: Bei der Jahreshauptversammlung im Gemeinschaftshaus Lindenholzhausen gab es auch ein paar schräge Töne.

Vorausgegangen war der Beschluss des Vorstands, die Bläsergruppe des über 500 Köpfe zählenden Vereins mit rund 20 Aktiven nicht mehr von Musiklehrer und Hornmeister Michael Loth, sondern von Vereinsmitglied Thomas Muth unterrichten zu lassen. Zum einen aus Kostengründen – „immerhin hat der Verein in den letzten zehn Jahren rund 44 000 Euro für die musikalische Ausbildung bezahlt“, erläuterte der Zweite Vorsitzende Manuel Schneider den Beschluss des Vorstands. Der Verein könne sich diese Ausgaben auf Dauer nicht leisten.

Michael Loth von der Kreismusikschule sei damals eingesetzt worden, weil sich niemand gefunden habe, ehrenamtlich mit der Gruppe ins Horn zu blasen. Schon seit mehr als zwei Jahren werde eine Lösung gesucht. Jetzt sei der Vorstand an Vereinsmitglied Thomas Muth mit der Bitte herangetreten, die Bläsergruppe des Jagdklubs Limburg künftig zu unterrichten und führen. Thomas Muth hat zugesagt und wird das ehrenamtlich tun. Seine eigene Bläsergruppe Jennerwein, die der Hornmeister aus Dehrn vor zehn Jahren gegründet hat, soll künftig zur Bläsergruppe des Jagdklubs Limburg gehören. Seine Qualifikation, so Manuel Schneider weiter, habe der Hornmeister längst bewiesen, da er mit Jennerwein wiederholt Preise bei Wettbewerben geholt habe.

Nachwuchs willkommen

Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Umstellung sei die Zukunftsplanung. Im Durchschnitt sind die Limburger Bläser rund 63 Jahre alt – bereits seit 50 Jahren wird zusammen musiziert. Mit Thomas Muth und seiner Bläsergruppe käme Nachwuchs nach Limburg, und es sei der Wunsch des Vorstands, dass beide Gruppen miteinander verschmelzen. Das Hauptaugenmerk der Übungsstunden läge bei Thomas Muth zudem auf der Ausbildung zum Jagdsignale blasen und nicht im klassischen Musikunterricht.

Ganz glücklich waren die Limburger Jagdhornbläser mit dieser Entscheidung aber nicht. Josef Höhn verlas im Namen der Gruppe einen Antrag, den Vorstandsbeschluss zurückzunehmen. Er berichtete über die erfolgreiche Arbeit von Michael Loth und verwehrte sich gegen einen Vorstandsbeschluss, da bisher, trotz dreimaligem Gesprächsangebot, nicht gemeinsam über diese Änderung diskutiert worden sei. Die Jennerwein-Bläser seien natürlich trotzdem immer willkommen. Nach einem Schlagabtausch forderte schließlich Wahlleiter Wolfgang Erler die Mitglieder zu Abstimmung auf. Das Ergebnis war eindeutig. Die überwiegende Mehrheit stimmte für einen Hornmeister aus den eigenen Reihen. Thomas Muth wird die Limburger Jagdhornbläser also künftig musikalisch führen.

Hilfe gegen Wölfe

Natürlich wurden an diesem Abend weitere Jagdsignale geblasen. Kreisjagdberater Hilmar von Schenck war zur Hegeschau in den voll besetzten Saal gekommen und berichtete umfassend und mit kritischem Nachdenken über das Streckenergebnis im Jagdjahr 2017 / 18. Zuvor hatte der Vorsitzende Michael Schales das Jahr Revue passieren lassen und über die erfolgreichen Veranstaltungen wie Hubertusmesse, das erfolgreiche Familienfest des Vereins mit Falkner, Nistkastenbau und Jungjägerschlag berichtet. Außerdem sprach er die Novellierung des Bundesjagdgesetzes an: Geplant sind unter anderem einheitliche Regelungen zur Jagdmunition, außerdem soll deutschlandweit ein einheitlicher Schießnachweis eingeführt werden. Wie hoch das Interesse an der Jägerschaft sei, zeige der Ansturm beim Infoabend zum Jagdschein vor einigen Tagen. Mehr als 40 Interessenten hatten sich eingefunden. Leider konnten sich nicht alle anmelden. Mit 22 Teilnehmern ist der Kurs schon gut besetzt.

Der 1. Kreisbeigeordnete Helmut Jung sprach den Jägern seinen Respekt aus. Und Armin Müller vom Kreisbauernverband bat die Jäger bei der Bekämpfung der Wölfe um Hilfe 600 Wölfe gibt es jetzt in Deutschland. Er berichtete außerdem, was auch viele Jäger nicht wussten, dass Hessen die höchste Wildschweindichte in ganz Europa hat. Mit neuen Sachstandsmeldungen über die afrikanische Schweinepest sorgte Dr. Kerstin Herfen, Amtstierärztin vom Veterinäramt, für aufmerksame Zuhörer (Bericht folgt).

Treue Mitglieder ausgezeichnet

Mit einem großen Dankeschön ehrte der Vorstand die folgenden treuen Mitglieder:

  • 50 Jahre dabei ist Erwin Wilhelm aus Mensfelden.
  • 40 Jahre: Wolfgang Bausch, Axel Begeré, Dr. Klaus-Ulrich Brendel (Wallrabenstein), Reinhold Budzinsky (Schadeck), Horst Dyckerhoff (Dombach), Detlef Fröhlich (Köln), Andreas Geis (Brechen), Arnold Grossmann (Limburg), Josef Otto (Lindenholzhausen), Thomas Schneider (Schadeck), Josef Wenz (Aspangberg-St. Peter), Felix Weser (Hadamar).
  • 30 Jahre: Ralf Brandenburger (Eisenbach), Roland Brühl (Idstein), Rudi Brühl (Hünfelden), Erich Dankof (Nauheim), Josef Jestaedt (Bad Camberg), Lothar Kramkowski (Werschau), Daniel Mörsdorf (Elz), Markus Schmidt (Elz).
  • 25 Jahre Mitglied sind: Stefan Fachinger (Lindenholzhausen), Manfred Flach (Werschau), Frank Gerlach (Elz), Ralf Hilzenthaler (Eschhofen), Helmut Kaiser (Eisenbach), Thomas Klein Arfurt, Karl Heinz Schmitt (Lindenholzhausen), John York (Camberg).
  • 20 Jahre: Bernhard Düx (Eschhofen), Jan Erwe (Weilrod), Lorenz Jeuck (Ellar), Johannes Klüter und Roland Schneider (Villmar), Daniel Schumann (Linter), Daniel-Markus Wehler (Wehrheim), Claus Wolf (Allendorf), Christian Zeller (Limburg).

Zudem wurden noch einige Mitglieder für ihr ehrenamtliches Engagement mit Ehrennadeln ausgezeichnet. Dazu zählen Axel und Nicolas Begeré, Peter Motzel und Erich Dankof. aic

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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