Limburg-Lindenholzhausen. Eine große Überraschung ist es allemal, für viele sogar eine kleine Sensation: Jürgen Faßbender wird neuer Chorleiter der „Harmonie“ Lindenholzhausen. Die 70 Sänger erfuhren es heute Abend ...
Bild: Alle freuen sich: Jürgen Faßbender (links) übernimmt den Dirigentenstab von Martin Winkler. Rechts Vorsitzender Manfred Neunzerling.
Von JOACHIM HEIDERSDORF
Es war eine Chorprobe wie jede andere, Martin Winkler engagiert wie immer. Doch an diesen Abend werden die Beteiligten sich noch lange erinnern. Der 16. August 2018 markiert eine Wende in der ruhmreichen Geschichte des MGV „Harmonie“ Lindenholzhausen, der zu den erfolgreichsten Männerchören Deutschlands zählt. Im Anschluss an die Übungsstunde im Vereinsheim verkündete Vorsitzender Manfred Neunzerling die überraschende Nachricht, dass der Dirigent seine Tätigkeit Mitte September nach fast 25 Jahren beenden wird. Und er präsentierte auch gleich den Nachfolger – noch überraschender: Jürgen Faßbender!
Der 56-Jährige, ebenso wie Winkler weit über die Grenzen der Region hinaus als Chorleiter renommiert, kommt aus den Reihen der „Harmonie“. Er hat 1976 als 1. Tenor begonnen und ist ein halbes Jahr später im 2. Bass gelandet. Ende der 80er Jahre hat er als aktiver Sänger aufgehört.
1994 wollte er noch nicht
Nach dem Ausscheiden von Hans Lingerhand war Faßbender bereits 1994 als Dirigent im Gespräch, doch damals wollte er noch nicht. „Ich fühlte mich zu jung und hatte Bedenken wegen der Anerkennung. Deshalb habe ich dem Vorstand geraten, einen fremden Mann zu holen, und Martin Winkler empfohlen“, verriet er gestern.
Heute muss Jürgen Faßbender niemand mehr etwas beweisen. Die Frage ist nur, wie er sein großes Pensum bewältigen kann. Das will er in den nächsten Wochen festlegen. Bis Januar läuft in den anderen zwölf von ihm geleiteten Ensembles (darunter vier Projektchöre, die nicht wöchentlich üben) alles wie gewohnt weiter. Die „Harmonie“ wird ihre Proben zunächst von Donnerstag auf Mittwoch vorverlegen.
Der Neue kündigte an, das Rad nicht neu erfinden, aber natürlich eigene Schwerpunkte setzen zu wollen. Dazu zählten etwa themenbezogene Konzerte, die Zusammenarbeit mit Komponisten und auch Unterhaltungsmusik.
Immer mit Herzblut dabei
Martin Winkler begründete seinen Rückzug mit persönlichen Gründen. „Ich bin müde und muss dringend kürzertreten“, sagte der 59-Jährige aus Dreieich. Es seien nicht nur die weiten Fahrten, die ihm zu schaffen machten. „Die Harmonie braucht neue Impulse“, so Winkler. An diesem Punkt sei er auch 2010 gewesen, als er sich eine Pause gönnte und sah, wie elanvoll Jan Schumacher die Regie übernahm. 2013 habe er sich dann wieder topfit und voll motiviert gefühlt.
„Die Entscheidung ist mir sehr schwer gefallen, weil ich immer mit sehr viel Herzblut dabei war. Der Harmonie werde ich mein Leben lang eng verbunden bleiben“, sagte der Musiker.
Er kann stolz Bilanz ziehen, wobei der zweimalige Gewinn des Deutschen Chorwettbewerbs und verschiedener internationaler Wettbewerbe sowie die künstlerische Leitung von drei „Harmonie-Festivals“ noch nicht mal an erster Stelle stehen. „Am meisten freue ich mich darüber, den Chor über einen so langen Zeitraum auf einem so konstant hohen Niveau gehalten zu haben“, sagte Winkler. Er feiert Ende Oktober sein 40-jähriges Dirigentenjubiläum und wird im Februar 60.
Neues Ziel
Martin Winkler hat seinen Entschluss vor Kurzem auf der Konzertreise in Riga dem engsten Führungskreis des MGV mitgeteilt. Bei der Suche nach einem Nachfolger seien drei Kriterien ausschlaggebend gewesen, erläuterte Manfred Neunzerling. Der Chorleiter sollte über eine umfangreiche Erfahrung verfügen und in der Szene national und international eng vernetzt sein. Er muss zum Chor passen und die Sänger mitnehmen können und an eine langfristigen Zusammenarbeit anstreben. „Da brauchten wir gar nicht lange zu überlegen. . .“, sagte Neunzerling. „Jürgen Faßbender war sofort erste Wahl.“
Nach Angaben des Vorsitzenden ist für neue Sänger jetzt der ideale Zeitpunkt, um bei der „Harmonie“ Lindenholzhausen einzusteigen. Der MGV habe einen neuen Chorleiter, der ein neues Programm einüben werde, und mit dem Konzert am ersten Maiwochenende 2019 im Festspielhaus in Bregenz ein neues Ziel.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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