NNPLimburg-Lindenholzhausen. „Hier habe ich eine Reihe Kürbisse gesetzt. Und hier hinten, der Pfefferminz, den muss ich heute noch abmachen“, sagt Herbert Dittrich. Er strahlt, wenn er über seinen Garten in Lindenholzhausen spricht. Und der Mann, der am Dienstag 90 Jahre alt geworden ist, kann darauf auch stolz sein ...

Herbert Dittrich aus Lindenholzhausen in seinem Garten. Foto: Hanke
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Herbert Dittrich aus Lindenholzhausen in seinem Garten. Foto: Hanke

Schon am Vortag hatten die Nachbarn den Vorgarten geschmückt. Und bereits um 7 Uhr war das Haus am Dienstag voll. Die Gäste beglückwünschten den lebensfrohen Mann, der sich in der Feuerwehr und im Verschönerungsverein Lindenholzhausen engagiert hat.

Dittrich lebt schon seit 64 Jahren in Lindenholzhausen. Geboren in Nordböhmen ist er in seinem Leben viel in Deutschland herumgekommen, bevor er in Lindenholzhausen sein Haus baute, in dem er mittlerweile allein wohnt.

Im vergangenen Jahr ist seine Ehefrau Johanna gestorben; auch sie wäre dieses Jahr 90 Jahre alt geworden. Zusammen konnten sie 2009 ihre diamantene Hochzeit feiern. Dank seinen Töchtern und seinem Sohn, seinen zehn Enkelkindern, einem Urenkel und einem weiteren Urenkel, der bald geboren wird, muss er selten allein sein. Und wenn es doch nicht klappt mit einem Treffen, dann wird sich zum Telefonieren verabredet.

Seine Frau Johanna hatte Dittrich während der amerikanischen Kriegsgefangeschaft kennengelernt. Er musste auf einem Bauernhof arbeiten und freundete sich mit dem Sohn des Nachbarbauerns an – seinem zukünftigen Schwager.

Dittrich hatte im Krieg an der Ostfront gekämpft und wurde zwei Mal schwer verwundet. Einen Kopf- und einen Oberschenkelschuss überlebte er und entgang so der sowjetischen Kriegsgefangenschaft.

Vorher hatte er eine Lehre in der Bandweberei gemacht. So kam er erst nach Erbach (Westerwald) und schließlich nach Niederbrechen in die Weberei-Betriebe. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er schließlich bei Tetra Pack in Limburg.

Am liebsten ist Herbert Dittrich in seinem großen Garten. „Der Garten ist sein Leben“, sagt seine Tochter Britta. Hier baut er verschiedenes Gemüse, Kartoffeln und Salat an. Er hat Obstbäume und Tomatensträucher gepflanzt und einen kleinen Kräutergarten angelegt.

„Wenn ich im Garten bin, da bin ich mein eigener Herr“, sagt der Rentner. Er hat zwar in jüngster Zeit einige Probleme mit den Beinen, lässt sich dadurch aber nicht abhalten, jeden Tag in seinem Garten zu arbeiten. Soweit er es noch kann, macht er hier alles selbst.

Das Wichtigste ist, dass Dittrich sagen kann: „Ich bin mit meinem Leben zufrieden.“ (nh)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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