Limburg-Lindenholzhausen. Der Limburger Stadtteil Lindenholzhausen feiert Geburtstag, 1250 liegt die erste urkundliche Erwähnung zurück ...
Ein besonderes Geburtstagsgeschenk ist zum Auftakt des Jubiläumswochenendes der musikalischen Dorfgemeinschaft überreicht worden: Die Auszeichnung „Landmusikort 2022“ des Deutschen Musikrats und damit ein Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro.
Bild: Preisverleihung zum Jubiläumsauftakt in Lindenholzhausen (vordere Reihe von rechts) Manfred Neunzerling, Prof. Udo Dahmen, Bürgermeister Dr. Marius Hahn, Dr. Tilman Schlömp und Hans-Joachim Schupp mit zahlreichen Sängerinnen und Sängern auf der Bühne.
„Eigentlich reicht die Bezeichnung Sängerdorf für Lindenholzhausen nicht aus, es müsste Weltmusikchorort oder Weltsängerdorf heißen.“ Professor Udo Dahmen als Vizepräsident des Deutschen Musikrats war sichtlich angetan von dem, was er in Lindenholzhausen auf dem Festort Schulhof zu hören und zu sehen bekam. Die gestaffelte Bühne voller Sängerinnen und Sänger von ganz klein bis über 90, voll besetzte Bänke verteilt über den ganzen Schulhof bis hoch zum Bürgerhaus, wehende Fahnen der Jahrgänge am Schulgebäude und reichlich Sonne für einen unbeschwert-fröhlichen Auftakt zum Geburtstag und natürlich reichlich Kostproben aller Chöre.
„Landmusikort 2022“, mit dieser Auszeichnung darf sich Lindenholzhausen nun schmücken. Der Preis wurde offiziell an die Stadt Limburg und Bürgermeister Dr. Marius Hahn durch Professor Dahmen und Dr. Tilman Schlömp, Programmleitung Landmusikort im Deutschen Musikrat, überreicht. „Es hätte zeitlich nicht besser passen können, ein außergewöhnliches Geburtstagsgeschenk“, freute sich der Bürgermeister, der sich jedoch nicht mit fremden Federn schmücken wollte und gleich auch die Vorsitzenden der beiden großen Chöre „Harmonie“ und „Cäcilia“, Manfred Neunzerling und Hans-Joachim Schupp, zur Entgegennahme des Preises bat.
Ein besonderer Fall
„Landmusikort“, mit dieser Bezeichnung werden jährlichen zehn Kommunen in Deutschland vom Musikrat ausgezeichnet. Das Förderprogramm Landmusik wird vom Deutschen Musikrat mit Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) durchgeführt. Lindenholzhausen ist in diesem Jahr der Preisträger in Hessen und zugleich zweiter Preisträger auf Bundesebene. Zwölf Prozent der Bevölkerung des Ortes sind als Sängerinnen und Sänger aktiv, der Chorgesang lässt sich bis ins Jahr 1844 zurückverfolgen und mit zwei Frauenchören, drei gemischten Chören, zwei Jugendchören und zwei Kinderchören sowie drei Männerchören prägen sie auch das Leben in der dörflichen Gemeinschaft. Und dass die Qualität des Singens zu vielen und hochdotierten Preisen auf Wettbewerben führen, ist ein weiteres Merkmal des „besonderen Falls“ Lindenholzhausen.
„Nur wer Feuer in sich hat, kann es auch weitergeben“, machte Dahmen in seiner Laudatio deutlich. Und er ist überzeugt davon, dass das Singen in seiner Breite wie auch in seiner Qualität in Lindenholzhausen eine Zukunft hat, so wie es auch in der Vergangenheit schon war. Die Nachhaltigkeit, mit der in dem Ort gesungen und diese Tradition gepflegt werde, habe die Jury des Deutschen Musikrats überzeugt und ihn zu seiner Auszeichnung veranlasst. „Und wenn ich das hier so sehe und höre, dann bin ich davon überzeugt, dass die Chöre und Ensembles immer wieder an ihre großen zurückliegenden Erfolge anknüpfen können“, zeigte sich Dahmen überzeugt.
„Wir zeichnen jedes Jahr in ländlichen Raum Orte aus, die sich der Kultur und der Musik verschrieben haben“, verdeutlichte Dr. Schlömp. „Die Auszeichnung mit dem zweiten Preis auf Bundesebene und dem damit verbundenen Preisgeld in Höhe von 20.000 Euro haben Sie sich wirklich verdient“, würdigte er das aktive Geschehen rund ums Singen, das in regelmäßigen Abständen mit seinen beiden Festivals auch dazu führt, dass die Welt zu Gast in Lindenholzhausen ist.
Lebendig und zukunftsorientiert
Die Preisverleihung war eingebunden in den Auftakt zum großen Festwochenende in Lindenholzhausen.
Natürlich war der von Bianca Brahm und Jürgen Fachinger moderierte Auftakt auch musikalisch durch die Auftritte der verschiedenen Chöre geprägt, gab es die Premiere der von Rita Rompel verfassten Hymne und heimsten die Organisatoren und Aktiven des Jubiläums viel Lob für das ein, was sie auf die Beine stellten.
Als Schirmherr war es Bürgermeister Dr. Marius Hahn vorbehalten, dass „Happy Birthday Hollese“ im Namen der städtischen Gremien zu übermitteln. Was rund um das Jubiläum auf die Beine gestellt wurde, sei schon beachtlich und dem gebühre Anerkennung und Respekt.
Lindenholzhausen feiert nicht allein Geburtstag, sondern mit verschiedenen anderen Orten aus der Region, die alle zusammen in einer Urkunde vom 17. August 772 aufgeführt wurden, neben Lindenholzhausen sind dies Ahlbach, Nieder- und Oberbrechen, Selters-Bermbach, Ober- und Niederweyer, Dorfweil, Dorndorf und Bermbach. Ein Jubiläum gebe immer Anlass zurückzublicken und sich zu fragen, was die Vorfahren richtig oder auch falsch gemacht haben. „Doch der Blick auf die Historie darf nicht daran hindern, die gegenwärtige Lebendigkeit und die Zukunftsorientierung unseres Stadtteils Lindenholzhausen anzuerkennen und zu fördern“, machte Hahn deutlich.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Wittich Verlage KG, Höhr-Grenzhausen.
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