NNPLimburg. Der Ausschuss für Stadtentwicklung stimmt der Ansiedlung eines OBI-Baumarkts im Gewerbegebiet am ICE-Bahn- hof grundsätzlich zu. Die Entscheidung tragen CDU, FWG und FDP mit. Der Ortsbeirat Lindenholzhausen kann sich dort einen Baumarkt aber nur dann vorstellen, wenn die Anbindung an die B 8 mit einem Kreisel geschieht ...

Die Baumarkt-Kette OBI möchte im Gewerbegebiet am ICE-Bahnhof einen Baumarkt eröffnen. Dafür gibt es nach der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Verkehr am Mittwochabend eine grundsätzliche politische Unterstützung von CDU, FWG und FDP. Die SPD hat sich erst einmal enthalten. Grüne und BZL lehnen das Projekt ab.

Für den Ortsbeirat Lindenholzhausen ist vor allem die Verkehrssituation auf der viel befahrenen B 8 problematisch. Denn durch eine Baumarkt-Ansiedlung gäbe es dort noch mehr Verkehr.

„Uns interessiert in dieser Frage nur der Verkehr“, sagte die Lindenholzhäuser Ortsvorsteherin Barbara Bäcker (CDU) in der Sitzung. Der parallel tagende Ortsbeirat sprach sich zwar einstimmig für die Baumarkt-Ansiedlung aus, aber nur, wenn der Baumarkt mit einem Kreisverkehr an die B 8 angebunden wird. „Wir sind für einen Kreisverkehr, weil Kreisverkehre funktionieren“, sagte Bäcker. „Im Kreisverkehr läuft der Verkehr immer“, sagte der SPD-Stadtverordnete und Ortsbeiratsmitglied Gerhard Voss.

Das ist nach dem vorgestellten Verkehrsgutachten ohne Probleme möglich. Sowohl eine Anbindung mit einem Kreisverkehr als auch mit einer Ampel sei möglich, erklärte Markus Hofmann vom Gutachter-Büro; beide Varianten seien „leistungsfähig“. Pro Tag rechnet er mit rund 3000 Fahrten zum Baumarkt und wieder zurück. 80 Prozent der Pkw-Fahrten fließen laut Gutachter in Richtung Limburg und Autobahn, 20 Prozent in Richtung Lindenholzhausen. Auf Bäckers Nachfrage sagte der Gutachter, dass 300 bis 400 Fahrten täglich „zusätzlich“ auf Lindenholzhausen zukämen durch einen Baumarkt.

Einzelhandels-Gutachter Rainer Schmidt-Illguth hält einen weiteren Baumarkt für Limburg für richtig. „OBI füllt die Lücke, die Praktiker hinterlassen hat. Es fehlt ein kompetenter Baumarkt in Limburg“, sagte er. Bürgermeister Martin Richard (CDU) begründete die Ansiedlung eines Baumarkts in Limburg mit „der bestmöglichen Versorgung der Bevölkerung“.

Der Praktiker-Baumarkt auf dem früheren Gelände von Real (heute Globus) musste nach der Insolvenz des Unternehmens schließen. Von dem Wegfall dieses Baumarkts profitiere vor allem Heiligenroth mit dem dortigen Baumarkt, sagte Gutachter Schmidt-Illguth. Rund jeder zweite Kunde, der bislang zum Praktiker-Baumarkt gefahren sei, fahre nun nach Heiligenroth.

Für eine Baumarkt-Ansiedlung in Limburg seien vier Standorte infrage gekommen, sagte Richard. Übrig geblieben sei der Standort am ICE-Gebiet. Eine Realisierung auf dem ehemaligen Buderus-Gelände in Staffel sei ebenso wenig möglich gewesen wie eine Ansiedlung auf dem Globus-Gelände (zu klein) und im Offheimer Gewerbegebiet „Nördlich der Kapellenstraße“ (dort gibt es mit Herkules bereits einen Baumarkt).

Negative Auswirkungen auf den Einzelhandel in der Innenstadt durch einen Baumarkt im ICE-Gebiet seien nur marginal, sagte Gutachter Schmidt-Illguth. Auch für das Dehner-Gartencenter in der Brückenvorstadt bestehe keine Gefahr, obwohl OBI wie andere Baumärkte Gartenzubehör anbiete. „Der Schwerpunkt von Dehner liegt bei Pflanzen, der Baumarkt wird andere Schwerpunkte haben.“

Deutliche Kritik an der geplanten Baumarkt-Ansiedlung übte Judith Eidt-Wendt (Grüne). Darunter würden kleinere heimische Anbieter in diesem Segment leiden, und Lindenholzhausen müsse noch mehr Verkehr ertragen. Ihr Fraktionskollege Helmut Geis und Sigrid Schmüser (BZL) beklagten den Verlust wertvollen Ackerlands.

Für die Baumarkt-Ansiedlung sprachen sich CDU, FWG und FDP aus. „Limburg braucht einen weiteren Baumarkt“, sagte Werner Laux (FWG). „Ein gutes Investitionsklima ist wichtig für Limburg“, sagte Dr. Christopher Dietz (CDU). „Das ist eine gute Sache für Limburg“, sagte Marion Schardt (FDP) und wies auf neue Arbeitsplätze, Gewerbesteuereinnahmen und eine zusätzliche Verkehrserschließung des ICE-Gewerbegebiets hin.

Die SPD kann sich zwar auch eine Ansiedlung grundsätzlich vorstellen, sorgt sich aber um Lindenholzhausen wegen des zusätzlichen Verkehrs. Schließlich seien im ICE-Gebiet noch weitere Ansiedlungen geplant, sagte Dr. Marius Hahn. dick

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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