Bild: „Two Minutes Union“ heizt den Besuchern des Festivals „Huhn aufs Eis“ ordentlich ein. Das Dorfgemeinschaftshaus in Lindenholzhausen erlebte Rock, Punk und gute Stimmung über viele Stunden. Foto: Dowidat
Von Leonie Dowidat
Verschwitzt springt der Sänger von „Two Minutes Union“ auf den Verstärker. „Seid ihr gut drauf?“, fragt er schreiend in die Menge. Begeistertes Jubeln aus dem Publikum beantwortet seine Frage. Eine Szene, die man so wahrscheinlich am ehesten auf einem der Open-air-Festivals erwartet, die Rockfans im Sommer locken.
Aber mitten im November in Lindenholzhausen? Tatsächlich: Am Samstag verwandelte sich das Gemeinschaftshaus des Ortes in ein echtes „Eldorado“ für Liebhaber gepflegter Rock- und Punkmusik. Hunderte Besucher strömten ab 15 Uhr am Nachmittag zum Veranstaltungsort – viele reisten sogar aus Frankfurt und Umgebung ab, um bei „Huhn aufs Eis“ dabei zu sein.
Denn obwohl das Indoor-Festival 2014 „erst“ seinen zweiten Geburtstag feiert, hat es schon mit seiner Premiere vor zwei Jahren geschafft, sich im Herz der Szene zu platzieren. So verhalfen die Besucher der Seite festivalstalker.de ihrem neuen Liebling zum dritten Platz in der Kategorie „Rookie-Festival“.
Internationale Gäste
Kaum verwunderlich, dass die Veranstalter es sich zum Ziel gesetzt hatten, ihren Auftakt noch einmal zu übertreffen: Den Anfang machten die zwei Lokalhelden „Bronson A.D.“ und „JoyJuice“, die die Stimmung im Gemeinschaftshaus spürbar aufheizten und die ersten Fans vor die Bühne lockten.
Mit den nachfolgenden Frankfurtern „Two Minutes Union“ und der einzigen internationalen Band, „Drones“ aus England, spielten zwei echte Routiniers in Lindenholzhausen: Mit Konzerten in der ganzen Republik und über deren Grenzen hinaus haben die Künstler sich schon lange in der internationalen Musikszene etabliert.
Weiter ging es mit klangvollen Namen wie „Road Rage“, „Their Decay“, „Anchors & Hearts“ und „Vitja“ – einer bunten Mischung aus weitern bekannten Größen der Umgebung und Größen aus Hamburg und Köln.
Mit deftigen Gitarrenriffs und rockig-punkigen Songs zeigten sie den Festivalgängern vor allem eins: Dass Manuel Hergenhahn und sein Team ein echtes Gespür für die Aufstellung des Line-Ups gezeigt haben. „Viele der Bands kennen wir persönlich.“, erzählte dieser. „Vor allem haben wir aber Bands angesprochen, die wir selbst schon auf Festivals gehört haben und die wir gut fanden.“
Wie zum Beispiel „A Traitor Like Judas“ oder „His Statue Falls“ – die Headliner des Abends. Groß angekündigt, hatte man auf gar keinen Fall zu viel versprochen: Beide Künstler begeistern mit einer überragenden Bühnenpräsenz und ließen ihren Zuhörern kaum Zeit zum Atemholen: Schlag auf Schlag folgte ein Song auf den nächsten und ließ „Huhn aufs Eis“ in eine riesige Party gipfeln, bei der am Ende niemand mehr saß.
Den Absch(l)uss machten nach Mitternacht „Mock Unit“ aus Mainz und krönten das Festival somit mit einem phänomenalen Ende.
Im Gedächtnis bleiben
Aber es war nicht nur die Auswahl der Musik: Auch mit dem Ambiente hatten die Jungs und Mädels von „Hollesse Musikkultur“ sichtbar Mühe gegeben: Dekorative Eiszapfen aus Vlies zierten Fenster und Türen und sogar ein riesiger Eisberg aus Papier ragte von der Decke.
Aber warum eigentlich „Huhn auf’s Eis“? „Im Sommer gibt es hier eine ganze Menge Open-air-Festivals“, erklärte Manuel Hergenhahn. „Aber im Winter gab es bis vor wenigen Jahren überhaupt nichts. Wir wollten das ändern und haben nach einem Namen gesucht, der einfach im Gedächtnis hängenbleibt.“
Mit „Huhn auf’s Eis“ hat die Festival-Crew diesen Anspruch an sich selbst auf ganzer Linie erfüllt. Trotzdem: Es ist nicht nur dem außergewöhnlichen Namen zu verdanken, dass das kleine Festival seinen Besuchern in Erinnerung bleibt – denn mit einer fantastischen Stimmung und herausragenden Bands ist es den Lindenholzhausenern gelungen, eine großartige Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die einen Hauch von den großen Festivals in das Gemeinschaftshaus des Limburger Stadtteils brachte.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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