NNPLimburg-Lindenholzhausen/Lilongwe.. Ein Lindenholzhäuser koordiniert seit eineinhalb Jahren die internationale Zusammenarbeit Deutschlands mit Malawi ...

Matthias Rompel koordiniert von seinem Büro in der Hauptstadt Lilongwe aus für die GIZ die Entwicklungshilfe in Malawi.
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Matthias Rompel koordiniert von seinem Büro in der Hauptstadt Lilongwe aus für die GIZ die Entwicklungshilfe in Malawi.

Malawi liegt im Südosten des afrikanischen Kontinents und ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Lindenholzhäuser Dr. Matthias Rompel koordiniert seit eineinhalb Jahren als Landesdirektor der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die internationale Zusammenarbeit Deutschlands mit dem afrikanischen Land.

„Konkret unterstützen wir Malawi zum Beispiel in der Lehrerausbildung, wo ein großer Mangel an gut ausgebildeten Lehrern für die Grundschulen existiert“, sagt der 42-jährige Rompel. „Wir entwickeln neue Konzepte und Lehrpläne für die 4500 Studenten, die sich in der Ausbildung zum Lehrerberuf befinden.“ Seit Mitte 2013 lebt er mit seiner Familie in Lilongwe, der Hauptstadt Malawis, und steuert von dort aus die Entwicklungshilfe, die von der GIZ im Auftrag der deutschen Bundesregierung und anderer Geber wie der Europäischen Union durchgeführt wird.

Vie zu wenig Ärzte

„Wir arbeiten an Reformprozessen im Gesundheitswesen, dem Bildungssektor, der Privatwirtschaftsförderung und in der Etablierung eines modernen öffentlichen Finanzsystems“, sagt Rompel. Auch im Gesundheitssystem sei der Mangel an Fachkräften ein großes Thema. Im gesamten Land gebe es gerade mal 35 Fachärzte, die 16 Millionen Menschen versorgten.

„Wir setzen hier deutsche Fachärzte und Hebammen in der Ausbildung und im Aufbau von lokalen Studiengängen ein, zudem versuchen wir, im Ausland lebende malawische Ärzte zurück ins Land zu holen“, sagt Rompel. „Im Gesundheitsministerium beraten wir zur Sicherstellung der Qualität der medizinischen Grundversorgung.“

Abitur an Tilemannschule

Rompel ist Soziologe und arbeitet seit knapp zehn Jahren bei der GIZ. Bevor er sich um die Entwicklungsarbeit in Malawi kümmerte, hat er in verschiedenen Führungsfunktionen in der Zentrale des Unternehmens in Eschborn gearbeitet. Zuvor war er unter anderem für die Universität Gießen in der Koordination verschiedener internationaler Forschungsprojekte in Namibia, Botswana und Südafrika tätig.

Nach dem Abitur 1992 an der Tilemannschule in Limburg hatte Rompel nach dem Zivildienst Soziologie, Psychologie, Pädagogik und Ökonomie studiert.

Abgesehen von der großen Armut der überwiegenden Mehrheit der malawischen Bevölkerung sei Malawi ein schönes Land, weiß Rompel zu berichten: „Die Menschen sind herzlich, es herrscht ein angenehmes Klima, das Land ist sehenswert.“ Nicht umsonst werde Malawi als „das warme Herzen Afrikas“ bezeichnet.

Die 16 Millionen Einwohner bevölkerten eine Fläche von rund 120 000 Quadratkilometern. Das ist etwas kleiner als England. Allerdings besteht ein Fünftel der Fläche des Landes aus dem Malawisee. Dieser ist so groß wie Hessen und bildet geographisch gesehen den Südzipfel des ostafrikanischen Grabenbruchs.

Auch historisch ist Malawi bedeutsam, kommen doch die Urahnen der Menschheit aus dieser Region: 1991 fand der Frankfurter Paläoanthropologe Professor Friedemann Schrenk an den Ufern des Malawisees den Unterkiefer eines 2,4 Millionen Jahre alten Homiden. Dieses gilt inzwischen als ältestes Fragment des modernen Menschen, der Gattung Homo. Der Beginn der Menschheit findet sich also sozusagen in Malawi.

Die GIZ arbeitet in 130 Ländern weltweit mit rund 17 000 Mitarbeitern mit dem Ziel, eine nachhaltige Entwicklung umzusetzen. In Malawi setzt die GIZ mehr als 100 Mitarbeiter ein, an deren Spitze Matthias Rompel steht.

„Die Hälfte der Kollegen kommt aus Deutschland und Europa, die andere Hälfte sind lokale Fachkräfte. Englisch ist Kommunikationssprache im Team und auch mit den Partnern aus der Regierung. Wir arbeiten in Malawi daran, die Regierung, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft in der Entwicklung von besseren Lebensbedingungen für die Bevölkerung zu unterstützen“, erläutert Rompel. Für dieses Ziel wird die GIZ in Malawi 2015 Projekte im Wert von mehr als 25 Millionen Euro umsetzen.

Anfang des Jahres machte das Land zusammen mit dem Nachbarn Mosambik Schlagzeilen, da die übliche Regenzeit dieses Jahr so massiv ausfiel, dass zahlreiche Landstriche überflutet wurden. Mehr als 170 Tote und 100 000 Flüchtlinge, die ihre Häuser verlassen mussten waren die Folge. „Wir werden auch mittelfristig Konsequenzen dieser Flut sehen“, ist sich Rompel sicher. „Kurz vor den Regenfällen ist ausgesät worden. Die Fluten haben alles fortgespült. Dies wird einen massiven Einfluss auf die Ernte und damit die Versorgungssituation im Land haben.“

Zusammen mit seinem einheimischen Kollegen leistet der Lindenholzhäuser Dr. Matthias Rompel wichtige Aufklärungsarbeit. Die europäischen Helfer bilden die Einheimischen aus, um langfristig die medizinische Versorgung zu verbessern.
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Zusammen mit seinem einheimischen Kollegen leistet der Lindenholzhäuser Dr. Matthias Rompel wichtige Aufklärungsarbeit. Die europäischen Helfer bilden die Einheimischen aus, um langfristig die medizinische Versorgung zu verbessern.

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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