Limburg-Lindenholzhausen. „Mal was anderes probieren“ – diese anfangs noch wage Sehnsucht, mehr als „nur“ hessische Chöre im heimischen Lindenholzhausen zu begrüßen, bildete 1979 den Anstoß für das 7. Harmonie-Festival, das inzwischen alle sechs Jahre mehrere 100 Chöre ins Sängerdorf führt ...
Das Harmonie-Festival präsentiert Klassik, Volkslied, Jazz und Pop aus vier Erdteilen
Das von Donnerstag, 25. Mai, bis Sonntag, 28. Mai, stattfindende internationale Chor- und Folklorefestival ist das weltweit größte seiner Art. „Denn wir sind hier alle nur ehrenamtlich aktiv und können die Aktion daher nur alle sechs Jahre stemmen. Es gibt größere Festivals, die sind dann aber auch alle hauptamtlich besetzt“, betont Winfried Breser, der als „Mann der Stunde“ bisher nicht nur alle bisherigen Festivals begleitet, sondern auch die Geburtsstunde der Idee miterlebt hatte.
„1979 waren wir vom Vorstand zu viert nach Wales gefahren, um uns dort ein internationales Chorfestival anzuschauen. Auf dem Rückweg verpassten wir die Fähre und beschlossen dann noch im Hafen, selbst ein solches Festival zu versuchen.“ Die Erwartungen waren anfangs eher niedrig: „Wir können glücklich sein, wenn wir fünf ausländische Chöre bekommen, sagte der damalige Vorsitzende. Tatsächlich waren es dann am Anfang bereits 17.“ Inzwischen ist das Harmonie-Festival eine ungewöhnliche Gemeinschaftsaktion, die weit über die Grenzen des Ortes hinausgeht.
Weltweit bekannt
„Unter Chorleitern sind wir weltweit bekannt. Inzwischen bekommen wir Anmeldungen von fast überall her. Nur aus Australien hatten wir bisher noch niemanden“, erzählt der ehemalige zweite Vorsitzende. Über 50% der Folkloregruppen und 30% der Chöre haben mindestens schon einmal am Festival teilgenommen.
Konkret heißt das, dass über 900 ehrenamtliche Helfer ihre Freizeit opfern, oder sogar extra Urlaub nehmen, um vier Tage lang den reibungslosen Ablauf der Auftritte von 220 Chöre und Gruppen mit bis zu 6100 Sänger, Tänzer, Musiker aus 37 Nationen und Kulturen zu garantieren.
Dazu zählt natürlich auch die Unterbringung: Für rund 120 Chöre und Gruppen vermitteln die Festivalorganisatoren auch diesmal kostenlos die Unterbringung in Jugendherbergen, Hotels und in Gastfamilien. So kommt es, dass rund 700 Teilnehmer drei bis sieben Tage lang zu Gast bei Chören, Gruppen und Gemeinden in der Region von Koblenz bis Gießen, von Westerwald und Taunus bis Rhein-Main und Rhein-Hessen sind.
Eine Regelung, welche die zwischenmenschlichen Begegnungen zwischen unterschiedlichen Kulturen und Nationen erleichtert und somit einen Beitrag zur Völkerverständigung leistet. Hinzu kommen logistische Höchstleistungen in Sachen Technik und Bewirtschaftung: „Der Stromverbrauch ist in den vier Tagen so hoch, wie bei einem vierköpfigen Haushalt das ganze Jahr über“, weiß zum Beispiel Winfrid Breser.
Damit nicht genug: Pro Tag werden bis zu 3000 Mahlzeiten zubereitet. Dazu bedarf es schon einer Profiküche, die erst einmal aufgestellt und betrieben werden will. „Für mich ist das Harmonie-Festival das beste Erlebnis: In einem Moment stehe ich noch in meiner Kochuniform in der Küche, im nächsten bin ich schon mit Anzug und Fliege auf der Bühne. Das ist toll, das gibt mir Gelegenheit, gleich zweimal als Künstler tätig zu sein“, erläutert Chefkoch Michael Klieber seinen Einsatz zwischen Bühne und Küche.
Tolle Erfahrungen
Ein Engagement, das sich auszahlt: 100 Stunden mit internationalen und nationalen Chorwettbewerben, Konzerten, Volkstanz und Volksmusik von jeweils hoher künstlerischer Qualität warten auf die Besucher.
Aber auch für die vielen Sänger ist das Harmonie-Festival immer wieder ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Denn wo sonst singen schon Chöre mit geringer internationaler Wettbewerbserfahrung mit Weltklassechören in derselben Wettbewerbskategorie zusammen? Eine Erfahrung, die durch das kompakte Festivalgelände zwischen Bürgerhaus und Festzelt noch verstärkt wird.koe
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Weitere Artikel zur 1250-Jahrfeier
- 1250 Jahre Lindenholzhausen - Wir laden ein …
- 1250 Jahre Lindenholzhausen - Mundartvorträge | Bilderausstellung | Bücher
- 1250 Jahre - Neue Begrüßung am Ortseingang
- 1250 Jahre - HOLLESSE forstet zur 1250- Jahrfeier auf
- 1250 Jahre - Rückblick zu den Festtagen und Ausblick
- 1250 Jahre - Gibt es noch Überbleibsel?
- 1250 Jahre - Bestellungen von Buch, Collage und Mundartschild bis 15. Juni
- 1250 Jahre - Präsentationen und Videos des Ortsgeschichteausschusses
- 1250 Jahre - Die Toten, über die die man reden muss
- 1250 Jahre - "Das Schicksal der Opfer darf nicht in Vergessenheit geraten"
- 1250 Jahre - Der Archivar der Ahnen von Hollesse
- 1250 Jahre - Resümee zum großen Festwochenende in Mundart
- 1250 Jahre - Jetzt auch Videos vom Seifenkistenrennen
- 1250 Jahre - »Landmusikort«: Ein besonderes Geschenk
- 1250 Jahre - Festwochenende der Superlative
- 1250 Jahre - Würdiger Abschluss des Festwochenendes
- 1250 Jahre - Höfefest lockt Tausende Besucher an
- 1250 Jahre - Rock-Musik mit Lokalkolorit
- 1250 Jahre - Eine grandiose Eröffnungsfeier
- 1250 Jahre - Stimmgewaltiger Auftakt des Dorfjubiläums
- 1250 Jahre - "Hollesse" feiert bis Sonntag sein 1250-jähriges Bestehen
- 1250 Jahre - Programm am Donnerstag
- 1250 Jahre - Programm am Freitag
- 1250 Jahre - Programm am Samstag
- 1250 Jahre - Programm am Sonntag
- 1250 Jahre - Extrablatt und Lageplan für Höfefest
- 1250 Jahre - Aktionen und Bestellmöglichkeiten im Hof "Waanisch"
- 1250 Jahre - Bunt geschmückter Ortskern lädt den Festtagen
- 1250 Jahre - Nun ist es endlich so weit!
- 1250 Jahre - Buch zum Jubiläum
- 1250 Jahre - Schöne Aussichten
- 1250 Jahre - So feiert Lindenholzhausen vier Tage lang Jubiläum
- 1250 Jahre - Neues ausprobieren, Traditionen bewahren
- 1250 Jahre - Geschichte der Landmaschinen im Ort
- 1250 Jahre - Eigenes Festbier zur 1250-Jahr-Feier
- 1250 Jahre - GUDE Nachrichten - Newsletter 05
- 1250 Jahre - "Spiel ohne Grenzen“ - 2. Platz für Hollesse
- 1250 Jahre - "Spiel ohne Grenzen“ am Samstag
- 1250 Jahre - Mai-Wanderung und Waldfest am 1. Mai
- 1250 Jahre - Fleißige Bäcker/-innen gesucht
- 1250 Jahre - Der "Sauerborn-Papst" und das Hollesser Wasser - Die Aliens aus dem Stadtteil
- 1250 Jahre - Das Lindenholzhausen meiner Kindheit und Jugend
- 1250 Jahre - GUDE Nachrichten - Newsletter 04
- 1250 Jahre - Historische Hinweise auf die Heimat
- 1250 Jahre - erste Ortsschilder angebracht
- 1250 Jahre - Spiel ohne Grenzen zum Jubiläum
- 1250 Jahre - Wie aus Eiern echte Kunstwerke werden
- 1250 Jahre - Jubiläums "Hollesser“ Pullis
- 1250 Jahre - "Wie die ersten Amerikaner in unser Dorf kamen"
- 1250 Jahre - Erste Erwähnung im Lorscher Kodex
- 1250 Jahre - "Mundart muss erhalten bleiben"
- 1250 Jahre - Hollesse aus der Sicht verschiedener Künstler
- 1250 Jahre - Hollesser Hymne für das Jubiläum
- 1250 Jahre - Krüge für das selbstgebraute Hollesser Bier
- 1250 Jahre - Gemeinsames Festbier der Jubiläums-Dörfer