Limburg. An jedem zweiten Dienstag im Monat findet im Familienzentrum Müze in der Limburger Hospitalstraße ein Spielcafé statt. Sechs bis zwölf Frauen nehmen regelmäßig daran teil. Es gibt Kaffee und Kuchen. Anschließend wird gespielt. Die Frauen mögen besonders das Zahlenspiel Rummikub ...
Bild: Ursula Haßler (links) und Barbara Schönsiegel kommen einmal im Monat zum Spielcafé in das Familienzentrum Müze. Meistens wird dann Rummikub gespielt. Foto: Tobias Ketter
VON TOBIAS KETTER
Im Familienzentrum Müze gibt es monatlich ein Spielcafé
Gut ein Dutzend Damen sitzen zusammen, trinken Kaffee und genießen den selbst gebackenen Kuchen. Sie tratschen über die großen und kleinen Dinge der Welt. Dabei wird viel gescherzt und gelacht. Nach etwa einer halben Stunde wird der Kaffeetisch zu einem Spieltisch umfunktioniert. Teller und Besteck landen schnellstens in der Spülmaschine, denn die Frauen sind vor allem gekommen, um sich mit dem Gesellschaftsspiel Rummikub die Zeit zu vertreiben. Mit höchster Konzentration versuchen die Teilnehmer, ihre Spielsteine möglichst schnell loszuwerden, die sich vor ihnen auf kleinen Spielbänkchen befinden. Getratscht wird jetzt kaum noch, denn die Damen fokussieren sich immer mehr auf das Spiel. Alle möchten gewinnen.
"An jedem zweiten Dienstag im Monat bieten wir in unserem Familienzentrum Müze das Spielcafé an", sagt Geschäftsführerin Christiane Liebendörfer. Eine Voranmeldung oder eine Vereinsmitgliedschaft ist nicht nötig, um daran teilzunehmen. Bereits seit 2014 finden die Treffen statt. "Nach dem Kaffeetrinken teilen sich die Anwesenden manchmal in mehrere kleine Gruppen auf, um zu spielen" sagt Liebendörfer. "An anderen Tagen sitzen alle gemeinsam an einem Spieltisch. Das hängt von der Teilnehmerzahl ab. Meistens machen zwischen sechs und zwölf Leute mit."
Der Verein Müze, dessen Mehrgenerationenhaus sich an der Hospitalstraße in Limburg befindet, stellt die Räumlichkeiten für die Spielenachmittage zur Verfügung. Der Zugang ist barrierefrei, so dass auch ältere Menschen problemlos mitmachen können. Für den Ablauf sind die Teilnehmer selbst verantwortlich. "Einige Vereinsmitglieder begleiten das Angebot ehrenamtlich. Darunter ist auch Silvia Weber, die die Zusammenkünfte meist koordiniert", sagt die Geschäftsführerin.
Viele Spiele getestet
In den vergangenen Jahren wurden verschiedenste Gesellschaftspiele ausprobiert. Die Teilnehmer brachten manchmal auch welche von zu Hause mit. Andere wurden vom Verein angeschafft. "Seit ein paar Monaten wird allerdings fast ausschließlich Rummikub gespielt. Die Damen, die regelmäßig dabei sind, mögen das Spiel einfach sehr", sagt Liebendörfer. Damit auch wirklich alle Anwesenden in den Genuss des Spiels kommen können, gibt es im Mehrgenerationenhaus mittlerweile sogar mehrere Rummikub-Spiele.
"Es fällt uns immer wieder auf, dass die älteren Frauen, die regelmäßig mitmachen, sehr auf sich achten", sagt die Geschäftsführerin. "Sie helfen sich bei privaten Problemen und haben meist ein offenes Ohr füreinander. Es ist einfach eine tolle Gemeinschaft."
Ehrgeizige Teilnehmerin
Ursula Rosinski und Barbara Schönsiegel sind bereits seit fünf Jahren dabei. "Ich schätze besonders die schöne Atmosphäre", sagt Ursula Rosinski. Barbara Schönsiegel geht es hauptsächlich um das Spielen. "Sobald ich die Steine in der Hand halte, bin ich froh, wenn nicht mehr so viel geredet wird, so dass möglichst viele Spielrunden zustande kommen", sagt sie. Den Ehrgeiz merkt man ihr an. In der ersten Spielrunde haben die Gegnerinnen kaum eine Chance. Ein ums andere Mal wird sie viele Spielsteine los, so dass der Sieg nach wenigen Minuten eingefahren ist.
Seit einem Jahr fährt Ursula Haßler aus Lindenholzhausen zum Spielcafé. "Ich habe nach dem Tod meines Mannes, den ich lange Zeit gepflegt habe, eine neue Aufgabe gesucht", sagt sie. Der Rentnerin ist es wichtig, so oft wie möglich unter Leute zu kommen. "Hier im Familienzentrum habe ich in den vergangenen Monaten viele Freundschaften aufbauen können." Sie hat durch die Zeitung von den Treffen erfahren. "Mittlerweile geben sie mir einen Lebenssinn", sagt Haßler. Rummikub sei für sie fast wie eine Sucht geworden.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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