Alien, das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt
Als „Sauerbornpapst oder „Sauerbornhüter“ ist er bekannt, aber auch andere Dinge bastelt er gerne zusammen. Sein aktuellstes Projekt waren „Aliens“ - ein filmreifes Hobbyprojekt - das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt. Dieses „Kunstwerk“ ist eine Kunstfigur bekannt aus der Filmreihe „Alien“ (von lat. alienus „fremd, fremdartig“) von Ridley Scott.
Gemeint ist Bernhard Rompel, mit seinen 82 Jahren immer noch agil und voller Tatendrang!
Die Geburtsstunde des Alien
Außerirdische von einem fremden Planeten kommen zu uns auf die Erde, um sie zu erobern…Auf die Idee, ein solches Geschöpf zu als massive Statue zu bauen, brachte ihn vor zwei Jahren dessen jüngster Sohn Uli. Inspiriert durch die Alien-Filmreihe und auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Wohnraum- oder Vorgarten-Accessoire fragte er eines Tages beim Mittagessen: „Papa, du könntest mir doch eigentlich so einen Alien bauen“. Vater Bernhard entgegnete: „So einfach, wie du dir das vorstellst, ist das aber nicht. So eine Statue ist ein kompliziertes Kunstobjekt. Ohne ein Konzept und spezielles Material bleibt das ein Wunschtraum“.
Reifen eines Gedankens
Innerlich ließ ihm die Idee dann einige Zeit später doch keine Ruhe. Ein Jahr verging und ohne ein Wort zu sagen, entschloss er sich die Herausforderung anzunehmen und das „Alien-Projekt“ ins Leben zu rufen. Er begann still und heimlich in seiner Werkstatt Ausschau nach Bauteilen zu halten. Er fing damit an, alle möglichen Teile zusammenzutragen, die man für den Aufbau einer Statue gebrauchen könnte. Drei Oldie-Motoren von meinen ehemaligen Motorrädern baute er dazu auseinander. Ein 175-Kubikzentimeter-Ardie-Motor, ein 125-Kubikzentimeter-Maico-Motor und ein 50-Kubikzentimeter-Zündapp-Motor fielen den Aliens zum Opfer und wurden sorgfältig sortiert. Diese brachten jede Menge nützlicher Maschinenteile ein, wie diverse Zahnräder, Kupplungsteile, Ritzel, Ketten und vieles mehr.Von der Idee zur Umsetzung
Als der Vorrat des heimlichen Sammlers, der auch dem Sohn nichts von seinem Vorhaben erzählte, an Zahnrädern, Kupplungsteilen, Ritzeln, Ketten, aber auch Teilen von alten Staubsaugern und anderen Maschinenteilen groß genug war, gings das Projekt in die Planung des grundlegenden Aufbaus über. Im Frühjahr 2014 war es schließlich soweit, dass ein ausgereiftes Planungskonzept in die Tat umgesetzt werden konnte.Das erste Alien Projekt 2014
Als erstes entstand das Gerüst zum Aufbau der Statue. Es folgten die Standfüße mit den Krallen sowie die Beinteile mit Waden, Knie und Schenkel bis hin zur Hüfte. Dabei wurden die Elemente nacheinander nach eigener Vorstellung ausgestaltet, bis sie passend, formschön und darüber hinaus auch standfähig vorlagen. Nach Fertigstellung der unteren Hälfte bis zur Gürtellinie kam die obere Körperpartie an die Reihe. Angetrieben und motiviert durch die bereits gut gelungene erste Hälfte hämmerte und schweißte der gelernte Schmied mit vollem Tatendrang weiter. Unter seinen Händen verwandelten sich die Maschinenteile zu Standfüßen mit Krallen, Beinteilen mit Waden sowie Knie und Schenkel. So „wuchs“ in mühsamer Arbeit nach und nach in der Werkstatt ein kleiner Alien. Es entstanden der Rumpfaufbau mit den Armen, der Brust und dem Panzerrücken, dann der Kopf mit seinem typischen Alien-Gebiss. Der auf einem Podest stehende Alien bekam zum Schluß noch einen abnehmbaren Schwanz. Ein massives Metall-Kunstwerk in Vollendung. Die Sandstrahlung mit Quarzsand und der Versiegelung mit Zaponlack gaben dem Werk seinen letzten Schliff.Es war für den damals 81-Jährigen eine große und nicht ganz leichte, aber äußerst interessante Herausforderung. Der Außerirdische wurde mit viel Beifall in die Familie aufgenommen und da Bernhard Rompel selbst viel Vergnügen an der neuen Herausforderung gefunden hatte und noch etliche kleine Metallteile zur Verfügung standen, beschloss er, seinem Metallschützling noch einen Bruder zu schenken.
Steckbrief des 1. Alien
- Alien auf Podest stehend:
- ca. 90 Stunden reine Bauzeit plus Vorbereitungszeit
- Größe:1,33 m
- Gewicht: 31 kg
- Zusammensetzung: 40 % Maschinenteile, 60 % Spezialteile
- Veredelung: Sandgestrahlt, lackiert
Das Alien-II-Projekt
So nahm ein weiteres Projekt seinen Lauf. Es entstand ein zweiter Alien in einem größeren Format und in einer anderen Form und Gestalt. Den Ersteller erfreute es sehr, dass auch dieses Projekt erfolgreich seinen Abschluss fand.Steckbrief des 2. Alien
- ca. 110 Stunden reine Bauzeit plus Vorbereitungszeit
- Größe: 1,45 m
- Gewicht: 37 kg
- Zusammensetzung: 35 % Maschinenteile, 65 % Spezialteile
- Veredelung: Sandgestrahlt, lackiert
Alle guten Dinge sind Drei
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, musste nun eine lebensgroße Statue her. Mit der Erfahrung ihres Schöpfers wuchs ein dritter Außerirdischer heran. Er misst einen Meter und zweiundachtzig Zentimeter, wiegt stattliche 87 Kilogramm und besteht ebenso wie seine Geschwister aus ehemaligen Maschinenteilen, die unter den geschickten Händen von Bernhard Rompel Gestalt annahmen.Perfektioniert wird die Illusion von kleinen Blinklämpchen, die im Bauch und Gedärm der Herren stecken.
Alle Aliens sind übrigends unverkäufliche Unikate!
Steckbrief des 3. Alien
- ca. 160 Stunden reine Bauzeit plus Vorbereitungszeit
- Größe: 1,82 m
- Gewicht: 87 kg
- Zusammensetzung: 30 % Maschinenteile, 70 % Spezialteile
- Veredelung: Sandgestrahlt, lackiert
Aliens in der Ausstellung
Die drei Herren ziehen nun erst einmal für einige Tage aus und gehen nach Limburg. Dort können sie ab Dienstag, 20 Oktober, bis zum Freitag, 6. November, in der Kundenhalle der Kreissparkasse zu den Öffnungszeiten bewundert werden. Aber keine Sorge. Sie kommen mit dem Auto und nicht mit dem Ufo!Handwerker-Denkmal
Natürlich sind die Aliens nicht die ersten Kunstwerke des vielseitig interessierten Schmieds, der als Maschinenschlosser in Limburg und anschließend 24 Jahre lang bis zu seiner Pensionierung bei der Bundeswehr arbeitete. Im Jahr 1998 hat er bereits zu seinem 65. Geburtstag ein aus vielen alten Teilen, Ahlen, Kellen, Sägen, Hammer und viele andere Werkzeuge, das „Denkmal der Handwerker“ zusammengefügt. Die mannshohe Skulptur erzählt von allen wichtigen Handwerksberufen und den Mitteln, die die Menschen dazu benutzen oder benutzt haben und kann im Hof von Bernhard Rompel bewundert werden.Bild: „Denkmal der Handwerker“
Weitere Werke
Auch das Eingangstor neben dem Eierautomaten ist ein Werk des kreativen Mannes, der immer dann, wenn was klemmt, von Nachbarn, Freunden oder Dorfbewohnern um Hilfe gebeten wird. „Bernhard, mein Rasenmäher funktioniert nicht“ oder „Kannst Du mal nach der Sense schauen“, sind bekannte Worte im Hof und Haus der Familie Rompel, zu der seit 1958 auch Ehefrau Margarete gehört.Zudem hat sich Bernhard Rompel schon mehrfach für den Lubentiusbrunnen - den „Sauerborn“, wie in die Hollesser nennen - eingesetzt und sogar eine Chronik zusammengetragen.
[Hier] in der Geschichte des Sauerborn kann man dies nachlesen.