Mittelhessen.deLimburg. Bürger in Lindenholzhausen und Linter haben kürzlich eine Bürgerinitiative gegen eine neue Tank- und Rastanlage ins Leben gerufen, die der Bund auf dem Gelände zwischen der Autobahn und der B 8 vor den Toren des ICE-Gebiets vorgesehen hat (diese Zeitung berichtete) ...

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Mögliche Standorte für Tank- und Rastanlage werden nochmals geprüft

Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Rathaus, der Linterer Peter Rompf, wollte vom Magistrat den aktuellen Sachstand erfahren und fragte auch nach den Chancen der Stadt Limburg, eine entsprechende Planung zu verhindern.

Nach Angaben von Bürgermeister Martin Richard wurde die Stadt im September 2009 von einem Schreiben der Hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung in Frankfurt überrascht, wonach das Amt diese Fläche nach dem Fernstraßengesetz für eine Tank- und Rastanlage "Goldener Grund" sichern wolle. Ausgerechnet diese Fläche, die bereits 2004 in einer Besprechung im Regierungspräsidium Gießen mit den Trägern öffentlicher Belange verworfen wurde.

Stadt Limburg und eine Bürgerinitiative haben den Bau 2005 verhindert

Nachdem die Stadt und eine Bürgerinitiative in Linter verhinderten, dass die neue Anlage auch auf einem Standort vor Linter gebaut wird, wurde 2005 in einem langen Abweichungsverfahren vom Regionalen Raumordnungsplan ein neuer Standort in Richtung Süden, östlich der Landesstraße Lindenholzhausen - Mensfelden im Bergerfeld gefunden und im Regionalen Raumordnungsplan gesetzlich festgelegt. Vier Jahre später begründete die Straßen- und Verkehrsverwaltung den erneut ins Auge gefassten Standort damit, dass an dem festgelegten Standort im Bergerfeld höhere ökologische Probleme als auf der Fläche zwischen A 3 und B 8 zu erwarten seien.

Die neue Tank- und Rastanlage solle nicht nur anstelle der Tank- und Rastanlage "Limburg-West" errichtet werden, sondern auch zur Erweiterung von "Limburg-Ost". Von 200 Lkw- und 100 Pkw-Stellplätzen sowie zehn Busparkplätzen war die Rede. Die Stadt teilte mit, dass sie solchen Plänen nicht zustimmen werde.

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Dr. Andreas Scheuer, hatte Bürgermeister Martin Richard vor einiger Zeit mitgeteilt, dass die Straßenbauverwaltung mit der Optimierung der derzeitigen Vorzugsvariante Bergerfeld sowie mit einer erneuten Prüfung aller anderen bekannten Varianten im Raum Limburg beauftragt werde. Daraufhin habe im September vorigen Jahres ein Planungsbüro im Rathaus um Bereitstellung des Landschaftsplans gebeten.

Staatssekretär teilt in einem Brief mit, dass Planungen nicht beendet sind

Zuletzt habe Staatssekretär Scheuer der Stadt mit Schreiben vom 31. Januar dieses Jahres versichert, dass die Planungen noch nicht abgeschlossen seien und folglich noch keine Vorzugsvariante feststehe, so Richard.

Nachfrage Rompf: "Haben wir überhaupt eine Chance, den Standort zwischen A 3 und B 8 abzulehnen, wenn wir auch den schon festgelegten Standort ablehnen würden." Antwort Richard: "Dieser Standort steht im Raumordnungsplan."

Auf jeden Fall lehnt die Stadt Limburg den wieder neu ins Gespräch gebrachten Standort zwischen Autobahn und Bundesstraße 8 vor allem wegen des hohen technischen Aufwands durch ein notwendiges Bauwerk zur Überführung der A 3 mit erhöhten Bau- und Unterhaltungskosten ab.

Die zusätzliche Lärmbelästigung des Stadtteils Linter ist ein weiteres Kriterium wie auch die aufwendige und schwierige Verkehrsführung und nicht zuletzt wegen des erhöhten Flächenverbrauchs von 32 Hektar gegenüber zwölf Hektar im Bergerfeld. Zudem müsste eine Böschungsbepflanzung auf 200 Meter entfernt werden, wodurch eine Kompensationsmaßnahme für die ICE-Strecke beeinträchtigt würde.

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Dokument erstellt am 11.02.2011 um 23:27:50 Uhr


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