Limburg. In Lindenholzhausen und Linter formiert sich eine neue Bürgerinitiative ...


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Neue Bürgerinitiative wehrt sich gegen riesige Tank- und Rastanlage bei Lindenholzhausen

Die Einwohner haben erfahren, dass der Bund auf dem Gelände zwischen der Autobahn und der B 8 - westlich des ICE-Gebiets - den Neubau einer Tank- und Rastanlage „Goldener Grund“ mit über 200 Stellplätzen plant. Es handelt sich um das Feld in Richtung Lindenholzhausen, das die Stadt vor einigen Jahren für 2,8 Millionen Euro erworben hat und zuletzt als Standort für ein großes Museum im Gespräch war, das die Stadtverordneten abgelehnt haben.

Wie schon berichtet, muss die Raststätte Lahntal-West (Richtung Frankfurt) wegen des Neubaus der Limburger Autobahnbrücke bald weichen.

Deshalb, und weil die Stellflächen dieser Raststätte schon seit langem nicht mehr ausreichen, suchte der Bund schon vor mehreren Jahren nach einem neuen, größeren Gelände und fand es weiter südlich auf dem Feld in Höhe Linter.

Doch dort formierte sich sogleich eine Bürgerinitiative, die von der Stadt unterstützt wurde. Die Suche nach einem Alternativstandort führte 2005 zu einem Gelände noch weiter südlich im „Bergerfeld“ nahe Niederbrechen. Es wurde mit Zustimmung des Ortsbeirats Lindenholzhausen in den Regionalen Raumordnungsplan aufgenommen.

Obwohl in den heimischen Zeitungen über sämtliche Diskussionen und Verfahrensschritte berichtet wurde, haben rund 90 Bürger am Dienstag in einer Versammlung im Dorfgemeinschaftshaus Lindenholzhausen festgestellt, dass sie damals - vor über fünf Jahren – geschlafen haben.

Stuttgart 21 lässt grüßen! Jetzt stellen sie fest, dass dieser Standort der Wohn- und Lebensqualität ihres Dorfes nur abträglich sein kann. Sie befürchten nicht nur dicke Luft durch Lkw-Abgase, viel schlimmer noch würden Lärm und kriminelles Treiben den Stadtteil belasten, der mit der A3, dem ICE und der B8 schon genug Nachteile zu tragen habe.

Kommt diese Diskussion auch fünf Jahre zu spät, sind die Bürger Lindenholzhausens jetzt durch Pläne wachgerüttelt worden, wonach der Bund das von der Stadt als „Filetstück“ bezeichnete Gelände zwischen A3 und B8 für eine neue Tank- und Rastanlage vorgesehen ist. Da es östlich der Autobahn in Fahrtrichtung Köln liegt, aber auch für ruhenden Verkehr in Richtung Frankfurt gebaut werden soll, müsste in Höhe Linter ein Brückenbauwerk, ein so genannter Übersteiger, auf die andere Seite führen. Dadurch befürchten die Linterer Nachteile ihrer Wohnqualität.

Einen Verbündeten, dessen sich die Einwohner heute schon sicher sein können ist die Stadt. Der Magistrat alles unternehmen, um dort eine Tank- und Rastanlage zu verhindern. Nur: Dass überall in Deutschland neue Tank- und Rastanlagen mit größeren Parkflächen gebaut werden müssen, daran führt kein Weg vorbei. Das wissen auch die Gegner hier zu Lande. Doch wo die neue Anlage im Bereich Limburg errichtet werden soll, darüber stehen noch lange Diskussionen ins Haus.

Die neue Bürgerinitiative um ihre Sprecher Reiner Scharpenberg, Karl-Heinz Dernbach und Michael Jung will die Diskussion sachlich angehen und zunächst weitere Informationen über Planungen, Sachstand und das weitere Vorgehen einholen. Es sollen Gespräche mit Politikern und Vertretern aus den zuständigen Behörden geführt werden. Dabei soll geprüft werden, inwieweit Alternativen möglich sind. Beispielsweise wurde in der Versammlung eine Erweiterung bestehender Rastanlagen in Bad Camberg und Limburg-Ost angeregt sowie eine Prüfung des ehemaligen Bundeswehr-Depotgeländes bei Görgeshausen, das zum größten Teil der Gemeinde Elz gehört.

-flu-


02.02.2011 - 16:07 LIM D.

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