Limburg. Noch stehen für die Rastanlagen entlang der A 3 bei Limburg verschiedene Standorte zur Diskussion. Eine Entscheidung soll im Frühjahr fallen, teilt das Bundesministerium für Verkehr dazu mit ...

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Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Neue Raststätte an der Autobahn

"Es gibt uns noch, aber es ist still geworden. Wir bekommen immer die Mitteilung, es gibt nichts Neues", sagt Rainer Scharpenberg, Sprecher einer losen Bürgerinitiative in Lindenholzhausen. Im Februar vergangenen Jahres hatten sich rund 100 Bürger getroffen, nachdem Pläne für eine neue Raststätte an der Autobahnanschlussstelle Limburg-Süd öffentlich geworden waren. Ihr Ziel: Die Raststätte an der Anschlussstelle Limburg-Süd verhindern.

Ob dort zwischen der A 3 und der B 8 gegenüber des ICE-Gebiets eine solche Anlage gebaut wird, ist noch nicht entschieden. Nach Angaben von Richard Schild, Leiter des Pressereferats im Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, soll eine Entscheidung über einen Standort im Frühjahr fallen. Als Alternative gibt es noch den Standort am Berger Feld an der Grenze zur Gemeinde Brechen. Dieser Standort ist im Jahr 2005 im Rahmen eines Abweichungsverfahrens zum Regionalen Raumordnungsplan festgelegt worden.

Investor abgesprungen

Nach Angaben von Schild geht es in dem derzeit noch laufenden Auswahl- und Prüfungsverfahren nicht nur um den Standort, sondern auch darum, ob Anlagen entlang der beiden Fahrtrichtungen neu gebaut beziehungsweise erweitert werden, oder ob es eine so genannte Einseitanlage geben wird. Dabei befindet sich die Rastanlage auf einer Seite der Fahrbahn, kann mit Hilfe einer Brücke jedoch auch von Fahrzeugen angefahren werden, die auf der Gegenrichtung unterwegs sind.

Eine solche Anlage sollte es an der Anschlussstelle Limburg-Süd werden. 200 Stellplätze für Lastwagen sollte sie bieten und sich auf die Fläche zwischen der Anschlussstelle und der ICE-Brücke über die B 8 erstrecken. Ein Investor aus der Region stand auch schon zur Verfügung. Allerdings gab es zu diesen Plänen recht schnell Gegenwind aus dem Rathaus. Nach Informationen der NNP hat der Investor inzwischen von dem Vorhaben in Limburg Abstand genommen und widmet sich nun Projekten, die für ihn zügiger zu verwirklichen sind.

Nach Angaben von Christa Tserdakidou vom Straßen- und Verkehrsmanagement Hessen mobil (ehemaliges Amt für Straßen- und Verkehrswesen) in Wiesbaden bezahlt das Bundesministerium nun den Bau der Autobahnraststätte, die anschließend nach dem bisher praktizierten Schema an Konzessionäre vergeben wird. Der Investor aus dem heimischen Raum hingegen wäre nach Informationen der NNP auch für die Baukosten aufgekommen, was sich dann allerdings auch in dem anschließenden Betreibervertrag widergespiegelt hätte.

Standort verlegt

Die Neuplanung der Raststätte war zunächst durch eine notwendige Verlegung der Raststätte Limburg-West geprägt gewesen. Zum einen gibt es schon heute keine Erweiterungsmöglichkeit für die Anlage, zum anderen wird es noch enger, wenn die neue Brücke mit vier Fahrspuren in jede Fahrtrichtung kommt. Die Raststätte Limburg-Ost sollte an ihrem Standort bleiben. Vorgesehen war für die neue Raststätte in Fahrtrichung Frankfurt zunächst eine Fläche in Höhe von Linter. Nach einem entschiedenen Protest in dem Stadtteil kam es schließlich zu einer Änderung des Raumordnungsplanes des Regierungspräsidiums Mittelhessen, wonach der Standort in Richtung Süden bis ans Berger Feld verschoben wird. Der Standort grenzt dann an die Gemeinde Brechen.

Egal um welchen Standort es geht, in Lindenholzhausen wird es Widerstand gegen alle Standorte in der Nähe geben, das wurde im Februar deutlich. Ein Raststätten-Standort in Bad Camberg oder im Bereich des ehemaligen Bundeswehrdepots auf Elzer Gemarkung wäre noch am besten. Die beiden im Bundesministerium zur Diskussion stehenden Standorte werden auf jeden Fall zu einer erheblichen weiteren Belastung der Bevölkerung in dem Limburger Stadtteil führen, so der Tenor der Versammlung. jl

Artikel vom 13. Januar 2012, 03.23 Uhr (letzte Änderung 13. Januar 2012, 05.04 Uhr)