Am frühen Abend des 14. Juni hieß es "Land unter" in Lindenholzhausen. Schwere Regefälle mit bis zu 45 Litern Niederschlag pro Quadratmeter führten zu solchen Wassermassen, dass viele Abflüsse diese nicht mehr aufnehmen konnten. Auf der Frankfurter Straße schoss das Wasser zeitweise 10-15 cm hoch in den Ablaufrinnen die Straße hinunter.
Das Wasser drang in die Turnhalle der Lindenschule – mit ihrem erst erneuerten Boden – genauso ein, wie in zahlreiche Keller. Die Feuerwehren aus Lindenholzhausen, Limburg, Linter und Eschhofen waren an zahlreichen Stellen in Lindenholzhausen pausenlos über 3 Stunden im Einsatz.

Ausführlicher Bericht des Webteams
Das Gewitter vom 14. Juni kam über die Lahn aus Richtung Eschhofen gezogen. Dies lies schon nichts Gutes vermuten, denn nach dem alten Sprichwort „Kommt das Gewitter von Gießen, werden die Wasser fließen“ und aus der Erfahrung der letzten großen Wasserschäden, kam es dann auch so.
Die Wassermassen, bis zu 45 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer halben Stunde, führten dazu, dass die Abwasserkanäle in einigen Teilen des Ortes völlig überlastet waren. Erfahrungsgemäß ist dies insbesondere in der Gartenstraße, aber auch in der Antoniusstraße, Stiegelstraße, Bischof-Hilfrich-Straße und Fahnenstraße der Fall. Dieses Mal war auch die Frankfurter Straße und sicherlich weitere Straßen betroffen.
Kurz nach der Alarmierung der Feuerwehr gegen 16:30 Uhr waren schon 8 Einsatzstellen bekannt.
Dann wurde die Feuerwehr von Rektor Löw zur Lindenschule gerufen. Dort war ein massiver Einbruch von Wasser durch die Decke der Turnhalle. Es stand zu befürchten, dass der noch relativ neue Boden in der Turnhalle wieder in Mitleidenschaft gezogen würde. Die Ursache war banal. Während der frühere Hausmeister, Günter Brandenburger, jedes viertel Jahr das Dach der Turnhalle und die Wassereinläufe gereinigt hatte, ist anscheinend nach der Pensionierung von Brandenburger keiner mehr so richtig für diese unbedingt erforderlichen Reinigungsarbeiten verantwortlich. In den Umkleideräumen und im Treppenhaus regnete es förmlich mit dicken Tropfen von der Decke. Gott sei Dank war die Feuerwehr rechtzeitig vor Ort und erkannte sofort die Ursache. Die Einlaufstutzen im Dachbereich wurden gereinigt, damit die dortigen Wassermassen ablaufen konnten. Selbst die Abflüsse „freuten“ sich und saugten die mehrere 1000 Liter, die auf dem Dach standen, mit hörbaren Geräuschen ab. Die die Hauptursache war beseitigt. Der Rest des eindringenden Wassers wurde mit Hilfe von Wassersaugern aufgenommen. Damit kein Wasser in die Halle selbst eindringen konnte, wurden Sandsäcke vor der Eingangstür zur Halle positioniert. Das in die Halle durch die Decke eindringende wenige Wasser wurde sofort aufgenommen, damit kein allzu großer Schaden entsteht. Zur Unterstützung und zur weiteren Abarbeitung der offenen Einsatzstellen der Privatpersonen wurden die Feuerwehren aus Limburg, Linter und Eschhofen zusätzlich alarmiert. Auch der Kreis- sowie der Stadtbrandinspektor waren vor Ort.
Viele Betroffene wurden jedoch auch von Nachbarn und Freunden unterstützt, so dass die Feuerwehr nicht mehr tätig werden musste.
An den restlichen Stellen waren die Feuerwehren bis ca. 20 Uhr im Einsatz.
Auch der Ortsvorsteher wurden von zahlreichen Bürgern (nach hiesiger Kenntnis ca. 100) angerufen, die auf die zum Teil nunmehr unzureichenden Abflüsse insbesondere im Oberdorf, hinwiesen.
Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle gilt allen Einsatzkräften.

vom 16.06.2007:  Lindenholzhausen unter Wasser

Limburg-Weilburg. Das Gewitter mit seinen starken Regenfällen hat am Donnerstag zu einer Vielzahl überfluteter Keller geführt. Nach einer Auflistung von Kreisbrandinspektor Georg Hauch waren die Feuerwehren bei fast 40 Einsätzen. Schwerpunkt bildete dabei Lindenholzhausen. Dort standen allein 21 Keller unter Wasser, zudem gab es einen Blitzeinschlag sowie einen Wassereinbruch durch das Dach in der Turnhalle. Die Feuerwehren aus Lindenholzhausen, Eschhofen, Linter und der Kernstadt waren im Einsatz. In Limburg rückte die Wehr wegen drei vollgelaufenen Kellern aus. Auch in der Kernstadt gab es einen Blitzeinschlag, ebenso in Linter. In Runkel und seinen Stadtteilen waren die Feuerwehren ebenfalls im Einsatz. In der Kernstadt stand ein Keller unter Wasser, in Kerkerbach stand Wasser in einem Getränkehandel, in Schadeck und Eschenau waren Einsätze wegen überspülter Straßen notwendig. In der Runkeler Borngasse schlug zudem der Blitz in den Schornstein eines Hauses ein. In Wirbelau gab es einen weiteren Einsatz wegen eines unter Wasser stehenden Kellers. Im Villmarer Ortsteil Falkenbach musste die Feuerwehr eine Straße von Baum und Ästen räumen. In Weinbach standen ebenfalls Keller unter Wasser, zudem hatten die Einsatzkräfte noch mit Schlammmassen zu tun, die das Wasser mit sich führte. (jl)

vom 22.06.2007:  Ist Supermarkt schuld an überfluteten Kellern ?

Limburg-Lindenholzhausen. Bei dem schweren Unwetter am Donnerstag vergangener Woche wurden im Kreisgebiet viele Keller überflutet, allein in Lindenholzhausen waren es 21 (wir berichteten). Auch der Keller unseres Lesers Josef Löw war betroffen. Der Rentner wohnt seit 33 Jahren in der Bischof-Hilfrich-Straße. Er sagt: „Das gab es früher nie.“ Erst seit der Supermarkt an den Ortseingang gebaut wurde, kenne er das Problem, einen überfluteten Keller zu haben, inzwischen bereits zum zweiten Mal. Auch Nachbarn in der Gartenstraße, der oberen Maria-Hilf-Straße und der Fahnenstraße hätten sich darüber beklagt. „Sobald es ein bisschen stärker regnet, kommt das Wasser aus dem Gully hoch “, sagt er und fragt: „Wo soll das Wasser hin, wenn noch mehr Fläche versiegelt wird ?“ Damit spielt Löw auf die geplante Erweiterung des Supermarktes an. Der Kanal müsse zu klein sein, meint er, die Abwasserrohre reichten nicht aus.
Das bestätigt Ortsvorsteher Franz-Josef Zeidler auf Nachfrage der NNP. „Der Kanal wurde Ende der 60er Jahre gelegt. Damals waren die Seitenstraßen kaum bebaut.“ Die neuen Häuser seien an die alten Netze gehängt worden, die dafür nicht ausgelegt waren.
Auch Martin Uphues, Leiter des Tiefbauamtes der Stadt, sagt: „Das Problem ist bekannt.“ Seit längerem wisse man, dass es in Lindenholzhausen „hydraulische Engpässe“ gebe. Die Rohrdurchmesser des alten Kanalnetzes seien nicht überall ausreichend dimensioniert. Einen Zusammenhang der Kellerüberflutungen mit dem Markt sehe er allerdings nicht, dieser habe die Situation nicht oder nur gering verschärft.
Den Bauherren des Marktes sei auferlegt worden, ein Regenrückhaltebecken anzulegen und durch einen „Drosselschieber“ zu gewährleisten, dass nicht mehr als 20 Liter pro Sekunde in den Hauptkanal in der Stiegelstraße abfließen könnten. Die beantragte Genehmigung zur Erweiterung des Marktes mit einem Discounter und einem Getränkemarkt werde unter der Auflage erteilt, dass das Stau-Volumen entsprechend vergrößert werden müsse.
Keinen Zusammenhang mit dem Supermarkt sehe er, wenn bei einem Unwetter derart viel Regen falle. Kellerüberflutungen seien dann ein allgemeines Problem. Bei Starkregen fließe das Wasser auf die Straße oder drücke sich durch die Gullys nach oben. Jeder, der einen Kanalanschluss im Keller habe, sollte dort eine Rückstauklappe installieren, empfahl Uphues. (eeg)
 

vom 22.07.2007:  Leserbrief von Josef Löw aus Lindenholzhausen

Limburg-Lindenholzhausen. Wenn der Supermarkt alle Auflagen der Stadt erfüllt hat, ist er natürlich nicht schuld an der Situation. Laut Zeitungsbericht bestätigt Ortsvorsteher Zeidler, dass viele Häuser an die alten Rohrnetze angeschlossen wurden, die dafür nicht ausgelegt sind. Auch der Leiter des Tiefbauamtes Martin Uphues sagt, das Problem ist bekannt. Seit längerem wisse man, dass es in Lindenholzhausen hydraulische Engpässe gebe. Der Rohrdurchmesser des alten Kanalnetzes sei nicht überall ausreichend dimensioniert. Laut Leserbrief von Sigrid Schmüser wurde dem Bebauungsplan des noch neu zu bauenden Penny-Getränke- und Drogeriemarkts trotz der Einwände einiger Betroffener, dass die Kanalrohre einen zu geringen Durchmesser hätten, ohne Bedenken zugestimmt. Was soll der Bürger hiervon halten? Will man uns verarschen? Ich selbst überprüfe schon seit Jahren die Regenmengen in einem Regenmesser. Bei dem letzten Unwetter waren es 40 Liter auf den Quadratmeter. Der obere Ring des Messbechers war noch leer. Vor etwa viereinhalb bis fünf Jahren hatten wir ein Unwetter, wobei der Regenmesser überlief (entspricht 60 bis 70 Liter), jedoch die Keller des Oberdorfs waren trocken! Zu dieser Zeit gab es allerdings den Supermarkt noch nicht. Außer den 21 genannten Kellern in Ihrem Bericht standen noch an die hundert weitere Keller im Oberdorf unter Wasser, die vor dem Bau des Supermarkts trocken waren. Meine Enkelin von zweieinhalb Jahren hat schon ausprobiert, dass, wenn sie eine Flasche Wasser in ein zu kleines Glas einschenken will, das Glas überläuft! Das sollte Herr Uphues auch einmal probieren, vielleicht kann er dabei noch einige praktische Erfahrungen sammeln. Es ist nicht einzusehen, dass der Bürger neben hohen Abwassergebühren auch noch überflutete Keller oder teure bauliche Umänderungen hinnehmen muss. Die Stadt ist hier gefordert und sollte schnellstens ihre Hausaufgaben machen. Bürger, schreibt euch den Frust von der Seele und unterstützt die Unterschriftenaktion!

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