Hasselbach. Der Männergesangverein Eintracht Hasselbach feierte am Samstagabend seinen Dirigenten, der seit 20 Jahren bei der Eintracht den Ton angibt ... Hinweis: Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
Eintracht dankt ihrem Dirigenten
Von Tatjana Seibt
«Ein junger, durchaus selbstbewusster Dirigent, charakterlich zu uns passend mit herausragender Musikalität.» So beschrieb Edgar Bargon, Vorsitzender des Männergesangvereins (MGV) Eintracht Hasselbach, den ersten Eindruck, den die Sänger vor 20 Jahren von ihrem Dirigenten Andreas Jung hatten.
Nun ist er also 20 Jahre dabei, und dieses Jubiläum feierten die Sänger eindrucksvoll, mit viel Gesang und Humor am Samstagabend im Saalbau der Gaststätte «Zur Krone». Kein Zweifel, Andi Jung (46) ist bei den Sängern sehr beliebt und verstand es am Abend, die etwa 200 Stimmen und Menschen, die anlässlich des Jubiläums gekommen waren, auf der Bühne und im Saal zum Teil gleichzeitig zu dirigieren.
«Er hat unseren Chor vom Opernstil in die Moderne geführt», beschrieb Eintracht-Schriftführer Jens Heuser die Zeit mit dem Dirigenten. Der damalige Jungspund, den man aus all den erfahrenen Anwärtern ausgesucht hatte, konnte «seinen Choristen immer wieder neue Impulse geben», wie Bargon sagte.
Dass es Jung durch seine Persönlichkeit, vor allem aber auch durch seinen Stil ermöglichte, die Sänger an sich zu binden, zeigten auch die Gäste wie der Gesangverein Frohsinn Staudt, der kleine Chor Harmonie aus Lindenholzhausen und das Ensemble Vocal, ebenfalls aus Lindenholzhausen. Allesamt werden sie von Jung dirigiert.
Was schenkt man also einem Jubilar, dem man aufrichtig Danke sagen möchte? Die Eintracht hatte da ihre ganz eigenen Vorstellungen. Es wurde ein musikalischer Abend beispielsweise, «bei dem der Jubilar so richtig schuften darf», verriet der Vorsitzende in seiner Ansprache. In der Tat war es für Jung ein arbeitsreicher, dennoch sehr vergnügter Abend, und mehr als einmal bewies er, dass ihm der Humor ein treuer Begleiter ist.
Halsschmerzverhütung und Jammerlappen
Selbstverständlich wurden alle Chöre an diesem Abend von ihm dirigiert. Mit «Wohl auf, ihr Gäste», stimmten die Hasselbacher auf den tollen Abend ein und zeigten schon kurz darauf, dass sie eine abwechslungsreiche Bandbreite an Chorliteratur beherrschen. Außer den stimmgewaltigen Darbietungen glänzte der ehemalige Vorsitzende Werner Jeck in einem kleinen Sketch, bei dem er den Jubilar gleichzeitig in die Aufführung einbezog und so nach und nach Jung auf der Bühne diverse Geschenke wie einen Schal – das ist die Halsschmerzverhütungsmaschine – von seinem Lieblingsverein, dem Hamburger SV, eine passende Baseballkappe sowie ein Handtuch – den Jammerlappen, wenn’s mal wieder nicht klappt – überreichte. Als Jeck schließlich noch zehn Wellnessanwendungen für Jung und Ehefrau Danny in der heimischen Sauna überreichte, brach im Publikum schließlich ein Sturm der Begeisterung los.
Außer diesen kleinen Nettigkeiten hatte sich die Eintracht in der Tat noch ein ernsthaftes Geschenk überlegt. Ein Klavierstimmer sollte es sein, der alle Tasteninstrumente bei Jung auf Vordermann bringen soll. Im Gegenzug bewies auch Jung Humor und ließ die vergangenen 20 Jahre in seiner humorigen Rede Revue passieren. «Wir haben schöne Erfolge erzielt», schloss Jung, nicht ohne auch seiner verständnisvollen Familie zu danken.
Im Berufsalltag findet man Jung als Lehrer für Musik und Religion. In Hessen ist er für die Referendariatsausbildung im Bereich Musik zuständig. Bei der Übernahme der Eintracht nach dem Tod von Dirigent Karl Kohloff (59) trat Jung vor 20 Jahren übrigens die Nachfolge seines ersten Musiklehrers an.
Seit 20 Jahren dirigiert Andreas Jung (vorne) aus Lindenholzhausen seine Eintracht Hasselbach. Foto: Seibt