Hadamar-Niederzeuzheim. Zu einem besonderen Erlebnis wurde das Herbstkonzert des MGV Niederzeuzheim. Die beteiligten Chöre servierten hervorragende Chorliteratur ...

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Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Konzert in Niederzeuzheim stand auf einem hohen Niveau


Das alljährliche Herbstkonzert des Männergesangvereins «Liederkranz 1850» Niederzeuzheim im Bürgerhaus stand unter dem Motto «Glanzpunkte der Chormusik» – und das war nicht zu viel versprochen. Im Gegenteil. Insgesamt fünf Chöre stellten mit hörenswerten Darbietungen die große und teilweise höchste Ansprüche erfüllende Qualität des heimischen Liedschaffens und Chorgesangs eindrucksvoll unter Beweis. Den Auftakt des Konzertes vor ausverkauftem Haus machte der Jugendchor «AmaSing» des MGV «Liederkranz» unter Leitung von Christoph Kipping. Neun Mädchen überreichten dem Publikum mit schönen, frischen Stimmen eine «Rose», arrangiert von Michael Kuhn. Mit Fingerschnippen und kleinen szenischen Einlagen folgten, am Piano begleitet von ihrem Dirigenten, zwei Stücke aus dem «High School Musical», das zurzeit bei Jugendlichen absolut «in» ist. Der musikalische Funke sprang sofort über, wie das Mitklatschen der eingängigen Melodien zeigte. Mit Jürgen Faßbender am Dirigentenpult, der den gastgebenden Chor seit 20 Jahren leitet, stellte sich der MGV «Liederkranz» mit einem anspruchsvollen, dem romantischen Männergesang verpflichteten Programm vor. Wunderbar leicht und unangestrengt, besonders im Tenor, wurden die Stücke von Robert Schumann (Der träumende See) und Friedrich Silcher (Waldlied) gesungen, mit modulationsreichen Nuancierungen und ausgewogenem, rundem Klang. Ebenso die «Gute Nacht» von Adolf Eduard Marschner, einem nur 34 Jahre alt gewordenen schlesischen Komponisten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Auch beim folgenden gemischten Chor «Salto Vocale» aus Elz hatte Jürgen Faßbender die Leitung inne. Der Chor überzeugte mit vollem Klang und nuancenreichen Schattierungen bei seinen Darbietungen, insbesondere des mehrstimmigen «Vater Unser» von Christian Heinrich Rinck (1770-1846), einem Zeitgenossen von Mozart, Beethoven und Schubert, das sich mit einer sehr schönen Klangsteigerung zu einem rhythmischen Lobpreis Gottes aussang. Bekannte Volkslieder wie «Ade zur guten Nacht» und «Die Gedanken sind frei», bei denen sich die verschiedenen Stimmen solistisch abwechselten, gefielen durch stimmliche Transparenz und Ausgewogenheit. Begeisternd das moderne «Halleluja, I love her so», bei dem sich Frauen- und Männerstimmen gegenüberstanden und so den Dialog zweier Liebender nicht nur mit Sangeslust akustisch präzise, sondern auch optisch umsetzten. Im sängerisch sehr anspruchsvollen Popsong «Engel», einem Stück der A-cappella-Gruppe «Maybebob», war die Interpretation der darin enthaltenen Fuge à la Bach eine gelungene Verbindung von E- und U-Musik, die bravourös gemeistert wurde.

Alte Kompositionen neu entdeckt

Mit Chorliedern der modernen Komponisten Camille Saint-Saens und Arnold Schönberg begeisterte der MGV «Harmonie» Lindenholzhausen unter Martin Winkler. Das «Saltarelle» des französischen Tonsetzers war ein langes Stück, in dem die Spannung nie abbrach, sondern wunderbar gehalten wurde und das Publikum in seinen Bann zog. Zarte Töne, obwohl kraftvoll vorgetragen, dann in den «Bunten Blumen» von Heinrich Bungart (1864-1910), dessen Noten man, so Dirigent Martin Winkler, «aus einem dicken Buch» herausgeholt habe.

Der Fund hat sich gelohnt, der Vortrag wurde zu einem der Höhepunkte des Abends. Sängerische Finessen spickten die Erstaufführung der «Harmonie» von Arnold Schönbergs «Verbundenheit», dessen ganz eigene Tonsprache, mit manchen dissonanten Passagen versehen, schwebend leicht umgesetzt wurde. Dass auch mittelalterliche Gesänge (Palestrinas «Soave fia il morir,» – Vor Schmerzen will ich sterben) und Spirituals («Set down servant», mit den beeindruckenden Solisten Marco Löw, Tenor, und Hans-Albert Demer, Bass) nicht weniger gekonnt beherrscht werden, wurde bei den Darbietungen dieser Stücke deutlich. Abschließend trat das Ensemble «Liedertafel», zusammengesetzt aus Sängern der Männergesangvereine Niederzeuzheim und Freiendiez sowie aus Plaidt bei Koblenz, auf und begeisterte mit dem Vortrag vorwiegend moderner, zeitgenössischer Komponisten. Die diffizilen Akkordschichtungen der Motette «Peccantem me quotidie» des litauischen Komponisten Vitautas Miskinis kamen sehr genau und differenziert zum nuancenreichen Ausdruck, ebenso das «Ave Maria» von Hermann Rechberger. Das Repertoire der Liedertafel umfasste neben weiteren modernen Liedern, darunter das volksliedhafte «I mittnattsolen» des Norwegers Alf Wold, auch Stücke aus dem 16. Jahrhundert und der Romantik, die allesamt mit rundem Klang und feinen, durchhörbaren Abstufungen gegeben wurden.

Der zweite Teil des Konzertabends galt dem «Weinsingen», bei dem alle Chöre vor den Weinlauben in der Halle weitere Stücke sangen. Ein runder, gelungener Abend, der wirkliche Glanzpunkte der Chormusik funkeln ließ. htz htz

Dirigent Jürgen Faßbender überzeugte mit seinem MGV «Liederkranz 1850» Niederzeuzheim. Foto: ZimmermannDirigent Jürgen Faßbender überzeugte mit seinem MGV «Liederkranz 1850» Niederzeuzheim. Foto: Zimmermann
 

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