Limburg-Linter. Die Überlegungen für einen neuen Standort einer Tank- und Rastanlage zwischen der Autobahn und der B 8 sorgen für Aufregung in der Stadtpolitik und in Linter. Dort hatte der Ortsbeirat zu einer Sondersitzung eingeladen. Einziger Punkt auf der Tagesordnung: Die Tank- und Rastanlage ...

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Verwendung der Artikel der Nasauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei
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Die Fetzen flogen (noch) nicht in der Informationsveranstaltung des Ortsbeirates am Dienstagabend im Bürgerhaus. Aber: «Was nicht ist, kann ja noch werden», gab sich Ortsvorsteher Horst Schenk (CDU) kämpferisch und deutete damit an, dass «seine» Linterer, besonders die betroffenen Anlieger, und der Ortsbeirat nicht bereit sind, sich eine plötzlich wieder aufgetauchte Überlegung des Standortes einer Tank- und Rastanlage aus längst vergangenen Tagen aufdrängen zu lassen.

Die Pläne des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen Frankfurt (zuständig für die Autobahnen) seien derzeit noch zu vage für lauten Protest. Nach Einschätzung von Schenk geht es zunächst darum, eine stichhaltige Begründung zu erfahren und zu erhalten, was die «Herrschaften» veranlasst habe, den Standort wieder zurückzulegen. Unter maßgeblicher Mitarbeit des inzwischen verstorbenen Peter Dastis und Hans Wahler sei im Jahr 2005 erreicht worden, den Standort der Rastanlage auf Brechener Gemarkung kurz vor dem «Werschauer Loch» – wo keiner gestört werde – festzuschreiben.

Nun werde der längst ausgestanden geglaubten Standort seitlich des Linterer Wäldchens, etwa 400 Meter von der Wohnbebauung entfernt, wieder aus der Schublade geholt, so Schenk. Bei einem Bau der Anlage würde der Bevölkerung mit 200 Lkw-Stellplätzen und einer Überführung, um aus beiden Fahrtrichtungen die Rastsätte zu erreichen, Emissionen wie Lärm und Schmutz sowie Verkehrsgefahren beschert.

Ökologische Probleme im Bergerfeld?


Während der Versammlung fasste der Ortsbeirat einstimmig den Beschluss, alle Planungen für eine Rastanlage östlich von Linter abzulehnen. Der Limburger Magistrat soll zudem unter Hinzuziehung eines Vertreters des ASV möglichst schnell über die Planungen, vor allem über die Hintergründe des Standortwechsels, informiert. Zugleich bittet der Ortsbeirat Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, alles zu unternehmen, um den Bau einer Rastanlage in der Nähe von Linter zu verhindern.

Als Gründe für die Verlegung werden vor allem «höhere ökologische Probleme» am Standort nahe des Bergerfeldes genannt. Neu ist dieser Einwand nicht. Er wurde auch schon im Jahr 2005 erwähnt, als in einem Abweichungsverfahren zum Regionalen Raumordnungsplan der Standort in der Brechener Gemarkung festgelegt wurde. Vertiefende Untersuchungen zu diesen Problemen gibt es bisher jedoch nicht.

In einem Gespräch im Limburger Rathaus hatten Vertreter des ASV darauf hingewiesen, dass der Wunsch nach einer Verlegung des Standorts aus dem Bundesverkehrsministeriums geäußert wurde.

Lastwagen direkt vor der Haustür

Die Diskussion unter den «Gästen» des Ortsbeirats verlief recht diszipliniert. Arno Lang wollte zunächst wissen, welche wirklichen Gründe trotz eindeutiger Beschlusslage jetzt aufgekommen seien, die den bisherigen Standort zunichte machen. Die Frage sollte dem Vertreter des ASV gestellt werden, schlug Peter Rompf, Vorsitzender der SPD-Stadtverordnetenfraktion vor: «Wir wissen es nicht.» Vielleicht habe das Bundesministerium Gelder frei gemacht für ein Park-und-Stellplatz-Programm an den Autobahnen. «Einen ,Übersteiger‘ zu bauen ist der größte Schwachsinn», ärgerte sich Lang weiter. Mehr Parkplätze zu bauen, bedeute mehr Güter auf die Straße, lasse die dahinter stehende Politik erkennen.

«Wenn der Übersteiger gebaut wird, haben wir in kurzer Zeit die Lastwagen direkt vor der Haustür», prophezeite Volker Nieber und Volkmar Kluge bezeichnete einen Übersteiger als Popanz. Davon gehe die Straßenplanung doch schon lange ab. Wenn überhaupt würden Unterführungen gebaut. Elke Thönges nahm ebenfalls den Übersteiger aufs Korn und sieht keinerlei vernünftige Gründe, die dafür sprechen. Der Lkw-Verkehr könne zum Parkplatz auch einen kleinen Umweg machen.

Antje Pfeiffer fragte, was dann die Nachbarn aus Lindenholzhausen zu den Neuigkeiten sagten. Der Ortsbeirat aus Lindenholzhausen soll zu dem vorgesehenen Termin mit dem ASV-Vertreter eingeladen werden, verdeutlichte Ortsvorsteher Horst Schenk. «Hier werden Dinge gebaut, die noch keiner ahnt», orakelte Volkmar Kluge und er wies darauf hin, dass ohnehin schon alle Elemente eines Autohofes zwischen der B 8 und dem ICE-Bahnhof vorhanden seien.

Alle wurden von den neuen Plänen überrascht

Peter Rompf machte deutlich, dass auch die Stadtverordneten von dem Ansinnen des ASV Frankfurt mehr als überrascht waren, war doch das Gremium davon überzeugt, der Standort nahe des Bergerfeldes befinde sich in absolut trockenen Tüchern. Bürgermeister Martin Richard (CDU) habe sofort reagiert einen ausführlichen Brief an das ASV geschrieben. Darin habe er auf die Entscheidung des Regierungspräsidiums Gießen verwiesen, den Standort im Bergerfeld festzuschreiben. Damit sei die Straßen- und Verkehrsverwaltung gehalten, eine Planung an diesem Standort vorzunehmen. Einen anderen Standort werde die Stadt Limburg nicht akzeptieren. Richard begründet diese Haltung mit nicht zumutbaren Auflagen und erheblich höheren Flächenverbrauch. wu

 Tanken muss sein, aber die Linterer sehen keine Notwendigkeit für eine neue Tank- und Rastanlage.
Tanken muss sein, aber die Linterer sehen keine Notwendigkeit für eine neue Tank- und Rastanlage.

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