LIMBURG-LINDENHOLZHAUSEN (red). Dass es im Stadtteil Lindenholzhausen einen Höhlenverein gibt, wissen nicht alle. Doch unter den hessischen Höhlenforschern ist das bekannt ...
Landesverband der Höhlen- und Karstforscher tagte
Denn dort fand jetzt die Delegiertenversammlung in Verbindung mit einem Forschungslager des Landesverbandes für Höhlen- und Karstforschung Hessen statt. Ausgerichtet wurde das Treffen durch den Höhlenverein Lindenholzhausen, der Mitglied im Landesverband ist und den Landesverband 1995 mitgründete.
Angeboten wurden zahlreiche Forschungstouren, Exkursionen und Wanderungen. Das Carolinger Hüttendorf in Villmar-Weyer diente als Ausgangspunkt für die Befahrungen in die heimische Höhlenwelt. Befahren wurden Fledermauswinterquartiere in der Nähe von Aumenau, Langhecke und Runkel.
Bei einer Wanderung konnte bereits nach einigen Hundert Metern eine neue Höhle in Fürfurt in das vom Landesverband geführte Höhlenkataster aufgenommen werden. Des Weiteren fanden biospeläologische Untersuchungen statt, bei der die Fauna der Höhlen und Stollen näher untersucht, später bestimmt und in das biospeläologische Kataster aufgenommen wird.
4000 Tierarten in Höhlen
Das hessische Höhlenkataster umfasst momentan etwa 13.000 Objekte und das biospeläologische Kataster rund 250.000 Einzelfunde aus etwa 10.000 Objekten. Insgesamt sind dort mehr als 4000 Tierarten erfasst, die in hessischen Höhlen und Quellbiotopen nachgewiesen wurden.
Bei einem Workshop fanden Quellenuntersuchungen in der Nähe von Weilburg statt. Bei den Untersuchungen konnten unter anderem der Alpenstrudelwurm und die Dunkers Quellschnecke nachgewiesen werden. Beide stehen auf der Roten Liste gefährdeter Arten, sind Relikte aus der letzten Eiszeit und Garanten für eine Wasserqualität der ersten Güte. Unweit der Quellen konnten zudem noch Larven von Feuersalamandern entdeckt werden. Alle gefundenen Quellen wurden digital kartografiert und stehen künftig HessenForst zur Verfügung.
Im Sinne des Naturschutzes
Die abendliche Delegiertenversammlung stand, neben den üblichen abzuhandelnden Formalien, ganz im Zeichen der Tätigkeits- und Kurzberichte des Vorstandes und der Referenten. Erfreulicherweise konnte die neue Höhlenrettung Hessen/Rheinland-Pfalz als neues Mitglied in den Verband aufgenommen werden. Am Ende war man sich einig, dass die heimische Region ein großes Potenzial an schützenswerten Objekten aufweist, die es im Sinne des Naturschutzes zu erforschen und für die nachfolgenden Generationen zu erhalten gilt.
Weitere Forschungsaktivitäten in den heimischen Regionen sind daher gewiss.
Hinweis: Verwendung der Artikel mit freundlicher Genehmigung der Nassauischen Neuen Presse.
