Limburg-Lindenholzhausen. Die von der Stadt Limburg beauftragte Firma hat grünes Licht gegeben - nach mehreren Reparaturtagen und nochmaliger Kontrolle am Samstag ist der Sauerborn in Lindenholzhausen wieder öffentlich zugänglich. Das Wasser der Quelle läuft wieder; zeitweise war befürchtet worden, die Quelle sei versiegt ...

Reparatur kostet 3000 Euro

„Die gute Nachricht ist: Der Sauerborn läuft wieder beständig“, sagte der Erste Stadtrat Michael Stanke (CDU). „Ursache für die Schwierigkeiten war laut Aussage der Firma Schang eine Undichtigkeit der unteren Kammer.“ Die Stadt Limburg werde die Brunnentechnik künftig weiter beobachten, „um bei Unregelmäßigkeiten schnell zu reagieren“. Die Kosten für die Reparatur betragen nach Angaben der Stadt Limburg 3000 Euro.

Große Erleichterung

Die Erleichterung in Lindenholzhausen ist groß. Denn seit die Quelle im vergangenen Dezember nahezu versiegt war, befürchtete der inoffizielle Sauerborn-Beauftragte des Ortes, Bernhard Rompel, dass sogar eine Neubohrung notwendig werden könnte. Schließlich ranken sich viele Mythen um den Sauerborn. So sagt man, dass er die hervorragenden Kehlen der vielen Sängerinnen und Sänger ölt.

Um die Ursache des Versiegens zu ermitteln, musste zunächst der untere Brunnenraum von der freiwilligen Feuerwehr ausgepumpt werden; dieser Raum ist normalerweise mit Wasser gefüllt, um einen Gegendruck aufzubauen. Nachdem die Feuerwehr im April den sicheren Zugang gewährleistet hatte, stiegen Bernhard Rompel und Brunnen-Experte Jürgen Schang von der gleichnamigen Staffeler Firma hinab in das Gewölbe. Schon auf den ersten Blick stellten sie fest, dass aus zwei über den Brunnenrohren angebrachten Flanschen kräftige Wasserstrahlen herausspritzten (wir berichteten). So ging Druck verloren, und dieser reichte nicht mehr, um die nach oben führende Leitung zu befüllen.

Anfang vergangener Woche stiegen Rompel und Schang wieder hinab und brachten an drei Rohren, die auf entsprechenden Fassungen tief unter dem Brunnengebäude sitzen, neue Flansche an. Danach wurden diese mittels eines Rohrsystems miteinander verbunden und zum oberen Brunnenraum zur Entnahme in einem Auslauf zusammengeführt. Es dauerte eine ganze Zeit, bis der Druck aufgebaut war. Die beiden mussten fast eine halbe Stunde warten, bis klar war: Der Sauerborn fließt wieder! Er drückt sogar minimal höher als vorher.

Er habe in der Vergangenenheit mehrmals das Auslaufrohr wieder befestigen müssen, teilt Bernhard Rompel weiter mit. Vandalen hätten in der Vergangenheit des Öfteren am Rohr gewackelt und es nach oben gezogen, um besser abfüllen zu können. Dies habe mit dazu beigetragen, dass es zu Undichtigkeiten kam. Aufgrund seines natürlichen Drucks sei der Sauerborn aber nicht in der Lage, noch weiter nach oben zu drücken, weshalb ein Ziehen am Rohr kontraproduktiv sei.

Seit 1630 als Heilquelle geschätzt

Die Sauberborn-Quelle hat eine lange Tradition. Bereits 1380/81 ist eine Zelge der Dreifelderwirtschaft in Lindenholzhausen nach dem Sauerbrunnen (Sauerborn) benannt worden.

Die Sauberborn-Quelle hat eine lange Tradition. Bereits 1380/81 ist eine Zelge der Dreifelderwirtschaft in Lindenholzhausen nach dem Sauerbrunnen (Sauerborn) benannt worden. Er soll bereits seit 1630 als „Heilquelle gegen Nieren- und Blasensteine, Leberkrankheiten, Gallensteine, Magen- und Darmkatarrh, Gicht, Hamgries, Verstopfung und Fettsucht“ geschätzt gewesen sein. Bereits 1820 gibt der Limburger Apotheker Dr. J. Wolff im Jahre eine anschauliche Beschreibung des baulichen und hygienischen Zustandes des Sauerborns und listet die Werte einer Wasseranalyse auf. nnp

Artikel vom 18.06.2013, 03:00 Uhr (letzte Änderung 18.06.2013, 02:52 Uhr)

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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