Limburg-Weilburg. Um fünf Uhr starteten die Fußpilger gestern ihre Wallfahrts-Etappe nach Walldürn in Elz. Sie zogen über Lindenholzhausen in den Goldenen Grund und zum Tagesziel Schloßborn. Mit 44 Kilometern war gestern die längste Etappe der Wallfahrt von Köln nach Walldürn ...
Bild: Kurze Andacht am Erbacher Bildstock.
Von Helmut Volkwein
Große Ehre für Heidi Knödler aus Niederselters, die zum Abschluss der Wallfahrt Köln-Walldürn im feierlichen Hochamt in Walldürn vom Vorstand der Bruderschaft vom kostbaren Blut für 35-jährige ununterbrochene Teilnahme an der Wallfahrt geehrt wurde.
Nach dem am Dienstag nach Pfingsten erfolgten Start in Urbach ging es über Uckerath und Herschbach nach Elz. Von hier aus zogen die Fußpilger (Walldürner) am Freitag, dem vierten Wallfahrtstag, auf ihrer Wallfahrt von Köln-Porz/Urbach zum Wallfahrtsort Walldürn im Odenwald durch den Goldenen Grund. An diesem vierten Tag hieß es früh raus aus den Federn, denn um fünf Uhr morgens brachen die Walldürner in Elz zu ihrer mit 44 Kilometern längsten Tagesetappe auf. Der Weg führte sie über Limburg nach Lindenholzhausen, hier fand eine Pilgermesse statt und das gemeinsame Frühstück. Weiter ging es über Oberbrechen (Andacht), Niederselters (Andacht und Mittagspause) nach Oberselters an den Mineralbrunnen zur „Pilgertaufe“.
Beten am Bildstock
Am Nachmittag wurde am Walldürn-Bildstock in Erbach ein kurzer Stop eingelegt. Pünktlich trafen rund 250 Pilger am Bildstock ein. Zahlreiche Bürger waren gekommen, um mit ihnen gemeinsam ein Gebet zu sprechen und einige Lieder zu singen. Ehemalige Pilger hatten kühle Getränke aufgetischt, die bei den sommerlichen Temperaturen gerne angenommen wurden. Katarina Haubrich aus Erbach: „Seit rund 25 Jahren bin ich mit einigen ehemaligen Pilgern hier vor Ort am Walldürn Bildstock, um den Wallfahrern eine Erfrischung anzubieten, bei diesen sommerlichen Temperaturen werden diese gerne angenommen.“
Auch in diesem Jahr war Heidi Knödler aus Niederselters dabei, sie wird beim Abschlussgottesdienst in Walldürn für ihre 35-jährige ununterbrochene Teilnahme geehrt. Heidi Knödler: „Es ist immer wieder ein wunderschönes Erlebnis in der Gemeinschaft nach Walldürn zu pilgern, das Wetter ist in diesem Jahr ziemlich anstrengend. Wir hatten die letzten Tage große Schwüle und Gewitter zu bewältigen, aber ich fühle mich gut und genieße die Tage. Wir alten Hasen motivieren die Neulinge, wenn es gilt, eine Phase der Schwäche zu überwinden. Nur durch die tolle Gemeinschaft erreichen wir unser gestecktes Ziel. Ich lasse alle meine Gedanken, die einem im oft hektischen Alltag beschäftigen, einfach zurück, ich genieße das gemeinsame Gebet und die Stille und freue mich auf die Ankunft in Walldürn.“
Weiter ging es von Erbach nach Esch, hier stärkten sich die Pilger, bei Kaffee und Kuchen, für die letzten Kilometer. Nach 44 Kilometern erreichten sie das Tagesziel Schloßborn, es folgte der Abendsegen und anschließend die wohlverdiente Nachtruhe. Der fünfte Tag wird heute mit 34 Kilometern nicht ganz so lang, die Route führt von Schloßborn bis nach Froschhausen, am sechsten Tag werden 36 Kilometer bis Obernburg zu bewältigen sein, am siebten und letzten „Lauftag“ noch einmal rund 44 Kilometer von Obernburg bis nach Walldürn. Hier erfolgt dann der feierliche Einzug und die Erteilung des Segens.
Hochamt
Zum Abschluss werden am achten Tag der Wallfahrt im Rahmen eines feierlichen Hochamtes einige Jubilare für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Auch aus dem heimischen Raum wird einer Wallfahrerin diese Ehrung zuteil. Die Niederselterserin Heidi Knödler wird nämlich für ihre 35-jährige ununterbrochene Teilnahme an der Wallfahrt vom Vorstand der Bruderschaft vom kostbaren Blut geehrt.
Am Nachmittag nach der feierlichen Blutandacht mit Schluss-Segen werden die Kölner Pilger verabschiedet, Busse bringen sie in ihre heimische Region. Auch hier ist Heidi Knödler aktiv, denn die Bus-Anreise nach Köln zum Start der Wallfahrt und die Heimreise wird seit 25 Jahren von ihr zur großen Zufriedenheit aller Teilnehmer organisiert.
Bild: Die Walldürner sind im Anmarsch. Links neben dem Kreuzträger Heidi Knödler aus Niederselters. Fotos: Volkwein.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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