NNPLimburg/Brechen. Bis spätestens Sommer 2015 will Hessen Mobil eine Grundsatzentscheidung treffen, wo die bisherige Autobahnraststätte Limburg Ost in Richtung Köln einen neuen Standort erhält – entweder wird die neue Anlage am Limburger ICE-Gebiet angesiedelt oder die Raststätte zieht nach Werschau um ...

Autobahnraststätten haben eine wichtige Funktion – vor allem ermöglichen sie Lkw-Fahrern, ihre Fahrzeuge abzustellen, um ihre Ruhezeiten einzuhalten. Wer gerade abends an Rastanlagen vorbeifährt, sieht, wie groß der Bedarf an solchen Stellplätzen an der A 3 ist – teilweise stehen die Lkw-Fahrer mangels Platz schon an der Abfahrt zur Raststätte. Auch an der Raststätte Limburg Ost. Allein zwischen Wiesbaden und dem Dreieck Dernbach fehlen bis zu 250 Stellplätze für Lkw.

Die Raststätte in Fahrtrichtung Köln ist in die Jahre gekommen und müsste eigentlich neu gebaut werden. Das wird sie auch. Die Frage ist nur, wann und vor allem wo.

Zwei neue Standorte kommen für die alte Raststätte in Höhe der Abfahrt Limburg-Nord infrage, wie Willi Kunze von Hessen Mobil auf Anfrage der NNP mitteilte: Entweder bleibe die Anlage auf Limburger Gemarkung und werde an der A 3 in Höhe des ICE-Gebiets vor der Abfahrt Limburg-Süd neu gebaut. Oder die Raststätte ziehe um nach Brechen-Werschau. Kunze: „Im ersten Halbjahr 2015 wird eine Grundsatzentscheidung fallen.“

Großes Entgegenkommen in dieser Frage ist von der Stadt Limburg nicht zu erwarten. „Der Magistrat und Bürgermeister Martin Richard lehnen den Standort vor dem ICE-Gebiet definitiv ab“, teilte die Sprecherin der Stadt Limburg, Alexandra Hesse, der NNP mit. „Wir lassen uns keine 250 Lastzüge vor den ICE-Bahnhof stellen, die auch noch eine bedeutend stärkere Emissionsbelastung für Lindenholzhausen darstellen würden als an jedem anderen Standort“, sagt Bürgermeister Richard (CDU).

Schlenz reagiert gelassen

Auf seine Bitte hin werde deshalb noch einmal die Erweiterung der bestehenden Rastanlage Lahntal, also Limburg Ost, geprüft. Mit Hessen Mobil sei ein neues Gespräch im Frühjahr 2015 vereinbart worden, bevor die Prüfungsergebnisse an den Bund und das Unternehmen „Tank und Rast“ gingen.

Werner Schlenz (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Brechen, hat ebenfalls schon mit Hessen Mobil gesprochen. Und er hat keine Vorbehalte. Er sei zwar nicht begeistert von der Idee einer Autobahnraststätte auf Brechener Gemarkung, aber er habe auch keine großen Einwände. Der Eingriff sei hinnehmbar, und in Werschau sei die Situation eine andere als in Limburg: Es gehe um ein Gebiet zwischen ICE-Trasse und Autobahn, diese Fläche sei nicht sehr wertvoll für die Gemeinde.

Die Werschauer Bürger bekämen von der Raststätte vermutlich wenig mit. Sie müssten weder Lärm noch unliebsamen Besuch befürchten, höchstens die Beleuchtung der Raststätte könnte ein Problem werden, sagte Schlenz. Profitieren werde die Gemeinde vermutlich nicht, wirtschaftliche Vorteile wären nur durch Wasser- und Abwasserregelungen möglich. Die gemeindlichen Gremien hätten sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt. Aber letztlich könnten Bürger und Kommunen sowieso nur Anregungen und Hinweise geben.

Geklärt ist dagegen der neue Standort der alten Rastanlage Limburg West (Richtung Frankfurt), die bereits abgerissen wurde. Die neue Anlage wird am Elzer Berg angesiedelt, in Höhe von Görgeshausen, aber auf Elzer Gemarkung.

Die alte Rastanlage Limburg Ost wird nach Kunzes Angaben solange in Betrieb bleiben, bis die neue Raststätte fertiggestellt ist.

Sollte sich Hessen Mobil für den Standort Limburg entscheiden, dürfte die Politik ins Spiel kommen. Pressesprecherin Alexandra Hesse kündigte bereits an, dann sei wahrscheinlich nicht mehr Hessen Mobil entscheidend, „sondern die Landesregierung“. sbr/dick

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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