Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Limburg. Mit nur einer Gegenstimme ist Michael Stanke (CDU) als Erster Stadtrat wiedergewählt worden. Seine neue, sechsjährige Amtszeit beginnt Mitte November ...

Blumen für den wiedergewählten Ersten Stadtrat MIchael Stanke (Mitte). Ihm gratulieren Stadtverordnetenvorsteher Michael Köberle (links, beide CDU) und Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) - Foto: Dickmann Stefan
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Blumen für den wiedergewählten Ersten Stadtrat MIchael Stanke (Mitte). Ihm gratulieren Stadtverordnetenvorsteher Michael Köberle (links, beide CDU) und Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) - Foto: Dickmann Stefan

„Überrascht“ und „mit großer Freude“ hat Michael Stanke auf sein Wahlergebnis am Montagabend in der Sitzung der Stadtverordneten im Rathaus reagiert. 43 von 44 Stadtverordneten (eine Stadtverordnete der Linken fehlte) stimmten für die Wiederwahl Stankes als Erster Stadtrat – in geheimer Wahl; das sind knapp 98 Prozent.

Zwar hatten zuvor sowohl SPD, FDP und Grüne signalisiert, Stanke auf Vorschlag der CDU-Fraktion wiederwählen zu wollen – die einen (Grüne), weil sie Stanke schon in seinem verlorenen Bürgermeisterwahlkampf unterstützt hatten und von seiner Arbeit überzeugt waren, die anderen (SPD und FDP), weil sie sich im Gegenzug für ihre Stimmen die Unterstützung der CDU (unter anderem für die Ansiedlung einer Hochschule in Limburg) zugesichert hatten. Dennoch war es schon erstaunlich, dass es keinen einzigen Abweichler gab. Man muss kein großer Prophet sein, um zu vermuten, dass die Gegenstimme vom einzigen Stadtverordneten der Linken kam, der sich schon (in offener Abstimmung) gegen die Wiederwahl des Stadtverordnetenvorstehers Michael Köberle (CDU) ausgesprochen hatte.

Stanke kündigte gestern gegenüber der NNP an, er werde nun dafür sorgen, dass die Verwaltung des städtischen Wohnungsbesitzes (dabei handelt es sich um insgesamt rund 100 Sozial- und Mietwohnungen) anders organisiert werde. Es müsse ein moderneres Gebäudemanagement als bisher geben. Die Integration von Flüchtlingen sei „eine ganz große Aufgabe“, und auch bei den Kindergärten gebe es weiterhin viel zu tun: In Eschhofen sei zum Beispiel ein Anbau beim katholischen Kindergarten geplant, und für Lindenholzhausen gebe es die Überlegung, eine weitere Kindergartengruppe zu schaffen.

„Kein Kuhhandel“

Ebenfalls ganz oben auf Stankes Agenda steht die barrierefreie Umgestaltung des öffentlichen Raums im Stadtgebiet, insbesondere an den Bushaltestellen. 147 von insgesamt 182 Bushaltestellen in Limburg sollen bis zum Jahr 2021 umgebaut werden. Allein in diesem Jahr stehen nach Stankes Angaben 216 000 Euro für zehn Bushaltestellen zur Verfügung.

Zuvor hatten Vertreter von CDU und Grünen Stanke sehr gelobt. Als „extrem verlässlich und fleißig“ bezeichnete Cornelius Dehm den Ersten Stadtrat. Er höre auf Argumente und lasse sich auch mal überzeugen. Schon in den vergangenen sechs Jahren habe Stanke viel geleistet, was sich zum Beispiel beim Buskonzept, bei der Schaffung von Radfahrschutzstreifen und der Limburger Fair-Trade-Kampagne gezeigt habe – das alles seien „grüne Forderungen“ gewesen, die Stanke umgesetzt habe. Und auch bei den künftigen Herausforderungen gebe es große Übereinstimmungen zwischen den Grünen und Stanke.

Dr. Christopher Dietz (CDU) dankte den Grünen dafür, dass sie den Ersten Stadtrat „von Anfang an, auch öffentlich, unterstützt haben“. Michael Stanke arbeite „sehr transparent, vertrauensvoll, konsens- und zielorientiert und außerordentlich fleißig“. Einen „besseren Ersten Stadtrat können wir uns nicht wünschen“, sagte Dietz. Er dankte auch SPD und FDP für die schon vor der Sitzung angekündigte Unterstützung. Dass dafür über Inhalte gesprochen worden sei, sei aber „kein Kuhhandel“.

Trotz inhaltlicher Differenzen gebe es dennoch „eine gute Zusammenarbeit“ mit Stanke, sagte Peter Rompf (SPD). Er machte keinen Hehl daraus, dass die SPD die Unterstützung für Stankes Wiederwahl mit drei für seine Fraktion wichtigen Themen verknüpft habe: die Unterstützung der CDU für die Ansiedlung einer Hochschul-Außenstelle in Limburg, kein Verkauf städtischen Wohneigentums und die Bereitstellung finanzieller Mittel für den Bau eines Bürgerbüros im Rathaus.

„Guter Co-Pilot“

Als „guten Co-Piloten“ bezeichnete Marion Schardt-Sauer (FDP) Michael Stanke, die die Stadt Limburg zuvor mit einem großen Flugzeug verglichen hatte, das vom „Piloten“ Dr. Marius Hahn (SPD) als Bürgermeister geflogen werde. Auch für ihre Fraktion sei es wichtig gewesen, dass die CDU inhaltliche Forderungen der FDP mitträgt: neben der Ansiedlung einer Hochschule sei dies die Unterstützung für einen Prüfantrag, ob eine Entlastung der Diezer Straße und der Schiede nicht durch den Bau einer Brücke von der WERKStadt über das Bahngelände zur Kreuzung Stephanshügel/Industriestraße erreicht werden könne, und ob die Abschaffung der Stellplatzsatzung möglich sei, um insbesondere in der Innenstadt nicht die Ansiedlung von Gewerbetreibenden und gastronomischen Betrieben zulasten der Stadtentwicklung zu verhindern. dick

Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

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