Limburg-Eschhofen. Es ist schon seit vielen Jahren ein großes Thema in Eschhofen, aber nie ist etwas passiert, weil die Verwaltung lange Zeit keine Notwendigkeit für eine Veränderung sah. Das soll sich nun ändern. Die Eschhöfer sollen einen sehnsüchtig erwarteten Kreisverkehr bekommen, mit dem eine schwierige Verkehrssituation entschärft werden soll ...
Bild: Um diese unübersichtliche Kreuzung in Eschhofen geht es. Links geht es zum Bahnhof, rechts nach Lindenholzhausen und geradeaus nach Ennerich. Die Eschhöfer wünschen sich hier möglichst schnell einen Kreisverkehr.
Umgestaltung der Kreuzung
Von STEFAN DICKMANN
Sollten die Eschhöfer zum Jahreswechsel einen politischen Wunsch frei haben, dürfte die Lösung des Problems an Eschhofens unfallträchtigster Kreuzung ganz weit vorne stehen. Ortsvorsteher Daniel Stenger (SPD) ist überzeugt, dass durch den jüngsten Beschluss der Stadtverordneten die Lösung näher rückt, und gibt sich vorsichtig optimistisch, dass bis Ende 2018 die Kreuzung an der Limburger Straße/Dietkircher Straße/Bahnhofstraße durch einen Kreisverkehr deutlich entschärft worden ist. Denn die Stadtverordneten haben die Stadt damit beauftragt, Grundstücke erwerben zu dürfen, weil ein Teil der für einen Kreisverkehr benötigten Flächen sich in Privatbesitz befinden; insgesamt sind es knapp 500 Quadratmeter.
Die Kreuzung gilt als sehr unübersichtlich. Schwierig kann es zum Beispiel in den frühen Morgenstunden werden, wenn Pendler mit dem Auto zum Eschhöfer Bahnhof fahren, um ihren Zug nach Frankfurt zu kriegen. Stenger hat schon Autofahrer beobachtet, die aus Richtung Lindenholzhausen kommen und in hohem Tempo geradeaus über die Kreuzung fahren. Immer wieder komme es auf dieser Kreuzung zu Beinahe-Unfällen. Dazu kommen tatsächliche Unfälle: Allein zwischen 2014 und 2016 waren es nach Angaben der Stadtverwaltung neun Unfälle – sechs Mal beim Abbiegen und drei Mal auf der Kreuzung. 2016 verletzten sich bei Unfällen ein Radfahrer schwer und zwei Menschen leicht. Die Zahl der Unfälle ist damit seit 2007 deutlich gestiegen – denn insgesamt neun Unfälle gab es zuvor zwischen 2007 und 2013, also in sieben Jahren. Trotzdem hatte die Verwaltung im Frühjahr dieses Jahres noch „keine Unfallhäufigkeit“ feststellen wollen und deshalb auch keinen Handlungsbedarf gesehen.
Trotz dieser zurückhaltenden Bewertung hatte Bürgermeister Dr. Marius Hahn (SPD) in der Diskussion im Ausschuss im Mai ganz andere Signale ausgesendet. „Wir sehen den Handlungsdruck“, sagte er damals, bat aber noch um Geduld, weil die Grundstücksfragen nicht einfach zu klären sind – ein Teil der Kreuzung liegt nicht auf Eschhöfer, sondern auf Runkeler Gemarkung. Außerdem bedarf es auf der Landstraße 3020 Richtung Ennerich Absprachen mit dem Land.
450 000 Euro Kosten
Eine Ampel ist für die Stadtverwaltung keine Alternative, weil es Zweifel gibt, ob eine Ampel an der Kreuzung zu mehr Sicherheit führen würde, „weil dadurch Geschwindigkeiten nicht gedrosselt werden“ und Unsicherheiten beim Abbiegen weiterhin bestehen bleiben würden.
Der Ortsbeirat hatte im März dieses Jahres „um die sofortige Planung und Realisierung eines Verkehrskreisels“ gebeten, der spätestens im nächsten Jahr fertiggestellt sein sollte und, falls das nicht möglich sein sollte, alternativ um eine Ampellösung gebeten.
Die vorläufigen Baukosten für einen Kreisverkehr betragen laut Verwaltung 450 000 Euro. Die gesamten Kosten müsste die Stadt Limburg allein tragen – trotz geteilter Baulast mit dem Land Hessen. Das zahlt nach Angaben der Verwaltung aber nur, wenn ein Knotenpunkt nicht mehr leistungsfähig ist und unsicher sein sollte. Weil die Leistungsfähigkeit aber nicht infrage gestellt wird, zahlt die Stadt allein.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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