Limburg. Wer in Staffel, Offheim, Ahlbach und der Kernstadt wohnt, fühlt sich in seinem Wohngebiet überdurchschnittlich unsicher. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter Limburger Bürgern. Am sichersten fühlen sich die Dietkircher, Eschhöfer und Linterer ...
Dietkircher haben die geringste Angst in ihrem Wohngebiet, die Staffeler machen sich die meisten Sorgen
VON STEFAN DICKMANN
Das Gefühl, sich sicher oder unsicher zu fühlen, ist subjektiv. Aber auch wenn objektiv eher wenig dafür spricht, Angst haben zu müssen, ändert das nichts am tatsächlichen Unwohlsein. In einer repräsentativen Umfrage wollte die Stadt von ihren Bürgern wissen, wie sicher sie sich in der Stadt allgemein und in ihrem Wohngebiet fühlen. Insgesamt nahmen mehr als 5000 Menschen an der Befragung teil, davon knapp 75 Prozent bei einer schriftlichen Umfrage in Limburger Haushalten; die übrigen Teilnehmer verteilen sich auf das Internet und eine Befragung auf der Straße.
Ein ungewöhnliches Ergebnis erbrachte die Frage, wie sicher sich die Limburger in ihrem Wohngebiet fühlen. Dass das subjektive Sicherheitsgefühl in der Kernstadt nicht ganz so ausgeprägt sein würde wie zum Beispiel in Dietkirchen, war zu erwarten. Dass aber mit Ahlbach, Offheim und Staffel drei Stadtteile im Ranking auftauchen, in denen sich erstaunlich viele Bürger unsicher fühlen, überrascht schon. Jeder vierte Bürger in diesen Stadtteilen fühlt sich mindestens „eher unsicher“, darunter einige sogar „sehr unsicher“. Das sind sogar leicht höhere Werte als in der Kernstadt selbst.
Panik am Bahnhofsplatz
Das liegt auch daran, dass die befragten Ahlbacher und Offheimer klar Position beziehen: Sie fühlen sich entweder eher sicher – oder eher unsicher. Es gab auch die Möglichkeit, bei der Frage nach dem Sicherheitsgefühl im eigenen Wohngebiet mit „teils/teils“ zu antworten: Die niedrigsten Werte gab es in Ahlbach und Offheim.
Trotz überdurchschnittlich hoher Unsicherheitswerte fühlen sich die Offheimer in ihrem Wohngebiet fast genauso oft „ziemlich sicher“ wie die Eschhöfer und die Linterer. Aber niemand kommt an das subjektive Sicherheitsgefühl der Dietkircher heran: Gut 55 Prozent fühlen sich in ihrem Wohngebiet „ziemlich sicher“ und sogar gut 22 Prozent „sehr sicher“. Die schlechtesten Werte in dieser Rubrik erzielen die Staffeler: Nur 36 Prozent fühlen sich hier „ziemlich sicher“ und nur gut sechs Prozent „sehr sicher“. Das sind die niedrigsten Umfragewerte unter allen Limburgern.
Doch wie erklären sich diese Unterschiede? Eine Antwort ist schwierig. Denn der in der Umfrage ermittelte „Angstraum“ Nummer 1 der Limburger ist mit großem Abstand der Bahnhofsplatz in der Kernstadt; fast jeder Zweite fühlt sich dort unwohl. Auf Platz 2 der konkret benannten Sorgenmacher landet die Innenstadt mit 7,5 Prozent, gefolgt von Blumenrod (5,5 Prozent). Immerhin fast jeder Dritte gab „sonstige“ Gründe an.
Die Angst vor einem Einbruch scheint zumindest laut der Umfrage nicht sonderlich ausgeprägt. Zumindest in Lindenholzhausen, wo in der jüngeren Vergangenheit mehrere Wohnungseinbrüche passiert sind, hatte das offenbar keine größeren Auswirkungen. Mit Werten von 16,5 Prozent (fühlen sich „eher unsicher“) und zwei Prozent (fühlen sich „sehr unsicher“) liegt dieser Stadtteil jeweils unter den Durchschnittswerten.
Pfeffersprays gefragt
In der Umfrage wurden weitere „Angsträume“ ermittelt, in dem alle Beteiligten nicht nur eine erste Örtlichkeit nennen konnten, die ihnen großes Unwohlsein bereitet, sondern auch nach einer zweiten Örtlichkeit gefragt wurden: Ungefähr gleichauf liegen dabei der Bahnhofsplatz und die Innenstadt mit insgesamt gut 42 Prozent. Aber auch hier ist die Zahl der „sonstigen“ Gründe mit mehr als 36 Prozent sehr hoch.
Die abgefragten „Angstgründe“ ergeben folgendes Ergebnis: 28 Prozent der befragten Limburger fürchten sich vor Migranten/Ausländern, knapp 25 Prozent sorgen sich vor Straftaten/Anpöbeln, zwölf Prozent fühlen sich unwohl wegen der Drogen- und Alkoholszene, knapp elf Prozent haben ein Problem mit Obdachlosen, und knapp acht Prozent vermissen eine ausreichend gute Beleuchtung.
Die subjektiv empfundene Angst hat massive Auswirkungen auf das eigene Verhalten: Rund 60 Prozent meiden die Orte, die ihnen Angst machen. Fast acht Prozent nehmen Pfefferspray mit, knapp fünf Prozent bleiben lieber ganz zu Hause, und gut zwei Prozent setzen auf Selbstverteidigungskurse.
Bei der Umfrage unter der Leitung von Professor Gerhard Schmelz von der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung in Wiesbaden lag der Anteil der befragten Frauen bei knapp 54 Prozent. Die 41- bis 60-Jährigen und die über 60-Jährigen stellten jeweils zwei fast gleiche große Gruppen und machen zusammen knapp 70 Prozent aller Befragten aus.
Die in Limburg ermittelten Ergebnissen liegen im bundesweiten Trend. Eine aktuelle Forsa-Umfrage ergab, dass sich 44 Prozent heute unsicherer fühlen als früher, und 45 Prozent wünschen sich mehr Sicherheit.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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