Limburg-Lindenholzhausen. Die Limburger Entscheidungsträger haben in den vergangenen Jahren Kreisverkehre zunehmend lieben gelernt. Wo immer es möglich ist, wird gekreiselt statt vor roten Ampeln gestoppt. Gibt es künftig auch Kreisverkehre auf der Bundesstraße mit der höchsten Ampeldichte Limburgs? ...

Die Ampel kurz vor Lindenholzhausen an der Teilortsumgehung Richtung Eschhofen ist aus Sicht der FDP für einen Kreisverkehr geeignet - Foto: Stefan DickmannBild: Die Ampel kurz vor Lindenholzhausen an der Teilortsumgehung Richtung Eschhofen ist aus Sicht der FDP für einen Kreisverkehr geeignet - Foto: Stefan Dickmann

Von STEFAN DICKMANN 

Ampeln gibt es auf der B 8 zwischen Innenstadt und Lindenholzhausen genug. Inklusive Karstadt-Kreuzung sind es bis zum Ortseingang von Lindenholzhausen schon jetzt sieben Stück, eine weitere Ampel in Höhe des ICE-Gebiets wird noch definitiv errichtet.

Die FDP-Fraktion möchte nun wenigstens zwei Ampeln vor Lindenholzhausen durch Kreisverkehre ersetzen lassen – die Ampel an der Teilortsumgehung Richtung Eschhofen und die Ampel zum Edeka-Markt. Die Stadtverordneten stimmten zu, dass der Magistrat eine ergänzende Verkehrsuntersuchung veranlasst, ob zwei Kreisverkehre anstelle der Ampeln dort möglich sind. Entscheiden muss das am Ende Hessen Mobil.

Dieser Vorstoß hat neben der Hoffnung auf einen besser fließenden Verkehr auch etwas mit einer Ampel zu tun, die zwischen der ICE-Kreuzung und Lindenholzhausen auf jeden Fall errichtet werden soll: Im ICE-Gebiet will OBI einen Baumarkt ansiedeln. Sicher ist, dass es eine direkte Anbindung an die B 8 mit einer Ampel geben wird.

Bloß keine Raststätte

Bei der Vorstellung des Verkehrsgutachtens „wurde am Rande erwähnt, dass man nicht so recht nachvollziehen könne, warum denn insbesondere vor dem Edeka eine Ampel und kein Kreisel installiert wurde“, heißt es in der Begründung des FDP-Antrags von Fraktionschefin Marion Schardt-Sauer.

Zumindest für den Edeka-Markt scheint eine Kreisellösung allerdings aussichtslos zu sein. Der Nebenarm eines Kreisverkehrs müsse mindestens 20 Prozent des gesamten Verkehrs im Kreisel ausmachen, teilte gestern auf Anfrage dieser Zeitung die Sprecherin von Hessen Mobil, Sonja Lecher, mit. Diese Vorgabe dürfte für die Ampel zur Teilortsumgehung realistischer sein.

OBI hatte sich 2015 das Anrecht auf ein Grundstück im ICE-Gebiet gesichert. Um den Baumarkt an die B 8 anzuschließen, sollte ein Kreisverkehr errichtet werden. Allerdings sorgten strategische Erwägungen dafür, auch an dieser Stelle eine Ampelanlage hinzustellen.

Ende 2017 stimmten die Stadtverordneten dafür, einen Bebauungsplan aufzustellen für eine rund 110 000 Quadratmeter große Fläche zwischen B 8 und A 3, um dort Gewerbe ansiedeln zu können. Das wiederum bedeutete das Aus für einen Kreisverkehr; dort soll stattdessen eine neue Ampel entstehen.

Strategisch ist dieser Beschluss deshalb, weil mit der Gewerbeansiedlung etwas verhindert werden soll: eine Autobahnraststätte direkt vor dem ICE-Gebiet. Die bestehende Anlage Limburg-Ost ist zu klein, um den dringend benötigten Platz für Lkw-Fahrer zu schaffen, und muss modernisiert werden.

500 000 Euro von OBI

Im Frühjahr hatte die mit der offiziellen Planung beauftragte Firma DEGES aus Berlin auf Anfrage dieser Zeitung mitgeteilt, der bisherige Standort der Rastanlage werde weiterhin nicht als ideal für die Schaffung möglichst vieler Lkw-Stellplätze angesehen, weil selbst ein Ausbau dieser Autobahnraststätte „vermutlich nicht den Fehlbestand im Streckenabschnitt von der Landesgrenze Rheinland-Pfalz/Hessen bis zum Wiesbadener Kreuz abdecken wird“. Deshalb untersuche die DEGES andere potenzielle Standorte.

Im Fokus steht dabei zum einen die Fläche zwischen A 3 und B 8 in Höhe des Limburger ICE-Gebiets und zum anderen ein Standort auf überwiegend Brechener und auch Hünfeldener Gemarkung.

Das Problem: Sowohl die Limburger Stadtverordneten als auch die Gemeindevertreter aus Brechen und Hünfelden lehnen eine Autobahnraststätte an diesen Standorten strikt ab.

Und wann kommt der OBI-Baumarkt? Nach Angaben des Unternehmens „sind noch nicht alle planungsrechtlichen Fragen geklärt“. Die Stadt Limburg müsse noch einen Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan fassen und den von OBI eingereichten Bauantrag genehmigen, teilte eine OBI-Sprecherin auf Anfrage dieser Zeitung gestern mit. „Sobald OBI eine Baugenehmigung vorliegt, wird mit den Bauarbeiten begonnen. Diese werden insgesamt circa ein Jahr dauern.“

Mit der Baugenehmigung soll eine Menge Geld fließen: Der Erbbaurechtsvertrag sieht eine jährliche Pacht von 500 000 Euro vor. rok

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

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