Limburg-Lindenholzhausen. Zu seinem jährlichen Weihnachtskonzert hatte der Jazzclub Limburg nach Lindenholzhausen eingeladen. Im Mittelpunkt standen Werke von George Gershwin. Es war eines der besten Konzerte der vergangenen Jahre ...
Beim Weihnachtskonzert des Jazzclubs stehen Gershwin-Werke im Mittelpunkt
VON HEIKE LACHNIT
Der Jazzclub Limburg spielt auf einem sehr hohen Niveau. Das wissen die Zuhörer, die immer zahlreich zu dessen Konzerten erscheinen. Und dennoch gelang es den Musikern, beim diesjährigen Weihnachtskonzert am Samstag in Lindenholzhausen noch eine Schippe draufzulegen. Das galt nicht nur für die Rekordbesucherzahl von 300, sondern auch für die Musik selbst. Vom ersten Ton an nahmen der Jazzclub die Zuhörer mit auf eine faszinierende musikalische Reise.
Im Mittelpunkt standen die Werke des US-Komponisten George Gershwin, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte und nur 39 Jahre alt wurde. Aber in diesem kurzen Leben schaffte er zahlreiche Kompositionen, von denen die Musiker nur einen Bruchteil präsentieren konnten. Der absolute Höhepunkt war die „Rhapsody in Blue“, die Dirigent Benjamin Steil extra für die Bigband neu arrangierte, da es dafür keine Noten gab. Was die Zuhörer in den kommenden 18 Minuten erlebten lässt sich nur schwer beschreiben.
Auf den ersten Moment wirkte es wie ein schräges Durcheinander mit schrillen und trillernden Tönen. Teilweise war es wie ein Spaziergang, dann wieder wie ein Marsch oder ein Wettrennen. Mal einte die Bigband die Harmonie, um kurz darauf wieder gegeneinander zu spielen. Zusammengehalten wurde dies alles mit den Passagen am Klavier, wofür der Musikprofessor Stefan Görg gewonnen werden konnte. Und auch dieser spielte mal sehr tief, mal wieder leicht beschwingt und wurde dabei sanft von den Posaunen oder dem Saxofon untermalt. Allen Musikern war die hohe Konzentration anzusehen, die dieses Stück erforderte und beim anschließenden tosenden Applaus war ihnen die Erleichterung anzusehen. Es war auf alle Fälle etwas Ungewöhnliches, was da dargeboten wurde.
Stücke weiterentwickelt
Doch auch schon vorher spielten die Musiker mitreißend. Alle ihre Konzerte eröffnen sie mit „Strike up the Band“ von Gershwin. Doch auch dieses Stück wirkte erfrischend schwungvoller als in den vergangenen Jahren. Zahlreiche Musiker nahmen sich der Stücke von Gershwin an und entwickelten sie weiter wie „Our Love ist here to stay“ in einer Version von Frank Sinatra oder „Let’s call the whole Thing off“ in einer Version von Ella Fitzgerald. Bei diesem Stück geht es um die verschiedenen Aussprachen englischer Begriffe, sehr humorvoll von Sängerin Nicole Jost vorgetragen.
Auch die Stücke aus der Oper „Porgy und Bess“ erfuhren eine Nachbearbeitung durch Bill Potts. So ist „Our Love is here to stay“ als flottes Stück komponiert worden, doch Bill Potts legte noch mal an Geschwindigkeit zu, so dass die Musiker fast hindurch zu rasen schienen. Das Publikum war von Anfang an begeistert und zum Applaus gesellten sich auch immer wieder „Bravo“-Rufe. Sehr berührend war „My Man’s Gone Now“, ein Trauerlied mit einem sehr bewegenden Trompetensolo. Bei „Oh Lady be Good“, erlebten die Zuhörer Benjamin Steil mal völlig neu mit der Klarinette. Wenn Steil bisher als Solist auftrat, dann immer mit dem Saxofon.
Im zweiten Teil wurde es gewohnt weihnachtlich und auch wenn die Stücke alle bekannt sind wie „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ oder „Winter Wonderland“, so waren sie doch ein Hörerlebnis, da sie durch neue Arrangements eine Auffrischungskur erhielten. Das kam sehr gut beim Publikum an, dass am Ende auch eine Zugabe forderte und natürlich erhielt.
Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.
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