Limburg. Nach der politischen Sommerpause werden die Stadtverordneten im August über den Masterplan Mobilität diskutieren. Er soll erreichen, dass weniger Menschen in Limburg mit dem Auto fahren und stattdessen das Rad nehmen oder zu Fuß gehen. Das Ziel: Bloß kein Dieselfahrverbot ...

122 Vorschläge im Masterplan Mobilität sollen dazu beitragen, den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren

VON STEFAN DICKMANN

Der Masterplan Mobilität gilt als wichtiger Baustein, um ein Dieselfahrverbot in der Limburger Innenstadt zu vermeiden, über das der Verwaltungsgerichtshof in Kassel im nächsten Jahr entscheiden wird. Die Grenzwerte für das Atemgift Stickstoffdioxid, das vor allem durch Dieselabgase entsteht, werden schon seit 2010 nicht eingehalten. Mit den 122 vorgeschlagenen Einzelmaßnahmen im Masterplan soll der Autoverkehr reduziert werden, weil das Busfahren, das Radfahren und zu Fuß zu gehen in Limburg attraktiver werden soll.

Heute listen wir die Maßnahmen auf, die die höchste Priorität haben sowie die Vorschläge, die angesichts eher geringer Kosten die höchste Wirkung entfalten. Welche dieser Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden, entscheiden die Stadtverordneten. Sie werden mit ihrer Beratung im August beginnen. Höchste Priorität haben im Masterplan Mobilität:

Schaffung einer Schienenquerung für den Fuß- und Radverkehr mit einer Brücke über die Gleisanlagen im Bereich des Bahnhofs. Der Wirkungsgrad ist mit dem Faktor fünf am höchsten bewertet, die erforderlichen Kosten allerdings auch. Eine Realisierung ist für das Jahr 2025 angedacht.

Schaffung sicherer Schulwege und Verbesserung der Schulwege, insbesondere von den Bahnhöfen im Stadtgebiet zu den Schulen sowie die Optimierung des Schulumfelds im Hinblick auf Schüler, die zu Fuß zur Schule gehen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Blumenröder Straße, Zeppelinstraße (Höhe Edeka), Gartenstraße, Goethestraße, Josef-Heppel-Straße, Tilemannstraße und die einzelnen Schulen in den Stadtteilen. Die Umsetzung wird für das Jahr 2022 angestrebt.

Prüfung von hochwertigen Radverkehrsverbindungen in die Kernstadt. Dafür sollen Machbarkeitsstudien mit Routenvorschlägen erarbeitet werden. Mindestens ein Pilotprojekt soll umgesetzt werden: vorzugsweise die Strecke Diez - Limburg - ICE-Bahnhof oder entlang der B 49/54. Die geplante Umsetzung ist im Jahr 2025.

Errichtung einer zentralen großen Fahrradparkanlage im direkten Umfeld des Bahnhofs Limburg mit überdachten, sicheren Abstellmöglichkeiten, per App buchbaren Fahrradboxen, Lademöglichkeiten für E-Bikes und Pedelecs sowie Serviceleistungen. Auch das ist frühestens geplant für 2025.

Einführung einer neuen Preisstufe für das Stadtgebiet Limburg in Abstimmung mit dem RMV mit der Option der Erweiterung auf das Gebiet der Stadt Diez. Geplante Umsetzung ist das Jahr 2022.

Weniger Parkplätze direkt an den Straßen und stattdessen eine Verlagerung in Parkhäuser, die mit einer Modernisierung des Parkleitsystems besser angefahren werden sollen. Zu dem Konzept gehört aber auch eine "Anpassung der Parkgebühren", das heißt, Parken direkt an der Straße würde teurer sein als Parken im Parkhaus. Außerdem geplant: größere Parkmöglichkeiten südlich der Gleise etwa im Bereich Stephanshügel/Holzheimer Straße oder am Tal Josaphat/Eschhöfer Weg. Auch hier wird mit dem Wirkungsgrad 5 ein hoher Wert angenommen. Umsetzung: 2025.

Errichtung von Mobilstationen an zentralen ÖPNV-Haltestellen im Stadtgebiet: Das heißt, es soll hochwertige Abstellanlagen für Fahrräder geben (auch mit Lademöglichkeiten für E-Bikes), Fahrradboxen, barrierefreie Bushaltestellen mit regelmäßiger Bedienung und hochwertigem Wartebereich. Angedachte Standorte sind die Bahnhöfe Limburg und Staffel sowie der ICE-Bahnhof, Offheim Kirche, Ahlbach (B 49), Dietkirchen, Eschhofen, Lindenholzhausen, Linter und Blumenrod. Geplante Umsetzung: im Jahr 2025.

Mobilitätsportal für Limburg (für Nutzung im Internet und per App) mit Verkehrs- und Umweltdaten, Informationsmöglichkeiten sowie Vergleich der verschiedene Verkehrsmittel unter Echtzeitbedingungen. Umsetzung bis 2022.

Konzept für eine emissionsfreie City-Logistik: Das soll ein externer Gutachter umsetzen. Das Prinzip: Bestimmte Güter werden nur bis an die Stadtgrenze transportiert und dort auf (emissionsfreie) E-Fahrzeuge umgeladen und bis in die Stadt gefahren. Das heißt, es gäbe eine Einfahrtbeschränkung für konventionelle Lieferfahrzeuge. Das Konzept soll 2022 vorliegen.

Als sehr sinnvoll angesehen werden folgende Maßnahmen, weil sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, also die größte Wirkung entfalten bei günstigen Kosten:

  • Barrierefreie, höhengleiche Querung für Fußgänger am Knotenpunkt B 8/Offheimer Weg und Rückbau der Unterführung, die nicht barrierefrei ist und als "Angstraum" empfunden wird. Das ist geplant für 2022.
  • Echtzeit-Abfahrtszeiten auf elektronischen Tafeln an wichtigen Haltestellen inklusive Verspätungen und besondere Ereignisse in Google Maps für die Stadtlinie und andere Busanbieter. Geplante Umsetzung: im Jahr 2022
  • Mehr Tempo-30-Zonen im Stadtgebiet, zum Beispiel in der Zeppelinstraße (Blumenröder Straße - Schulzentrum), in Bereichen der Innenstadt (innerer Ring und Zufahrten) sowie den Durchfahrten der Limburger Stadtteile. 2022
  • Maximal Tempo 100 auf der A 3 zwischen Limburg-Nord und -Süd, unter anderem weil dieser Abschnitt als offizielle Umfahrung der Innenstadt gilt, aber auch aus Gründen des Lärmschutzes und der Luftreinhaltung. Darüber entscheiden muss Hessen Mobil. Angedachte Umsetzung ist 2022.
  • Integrierte Standortentwicklung bei der Ausweisung künftiger Siedlungs- und Gewerbeflächen mit dem Ziel, von Anfang an zu gewährleisten, das mehrere Verkehrsanbindungen möglich sind.
  • Entwicklung eines Leitfadens für Mobilität bei Bauvorhaben für Investoren mit Richt- und Grenzwerten für Stellplätze sowie zur Bereitstellung alternativer Mobilitätsangebote als Ausgleich für eingesparte Pkw-Parkplätze.

Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.Hinweis: Verwendung der Artikel der Nassauischen Neuen Presse mit freundlicher Genehmigung der Frankfurter Societäts-Druckerei.

 

 

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